Ende der Sanktionen Siemens liefert Gasturbinen nach Iran
Siemens hat in Iran eine Partnerschaft im Energiesektor besiegelt. Der deutsche Konzern hofft nach dem Ende der Sanktionen gegen das Land auf weitere lukrative Geschäfte.
Siemens baut zusammen mit einem iranischen Partner Gasturbinen in dem Land und plant eine umfassende Kooperation im Energiesektor. Die iranische Mapna-Gruppe wird im Zuge einer Lizenzvereinbarung Gasturbinen von Siemens in Iran produzieren, teilten die Münchener mit.
Seit dem Ende der Sanktionen gegen Iran herrscht unter deutschen Unternehmen Goldgräberstimmung am Persischen Golf. Siemens hatte als einer der ersten Konzerne eine Absichtserklärung über die Modernisierung der Eisenbahn mit den Iranern unterschrieben. Erst vor wenigen Wochen war Siemens-Chef Joe Kaeser in Iran, um bei der Regierung um Großaufträge zu werben. Siemens ist bereits seit 1868 in dem Land tätig, hat seit 2010 aber keine Aufträge aus Iran mehr angenommen.
Die jetzt bekannt gegebene Kooperation umfasse die Lieferung von mehr als 20 Gasturbinen sowie der dazugehörigen Generatoren in den nächsten zehn Jahren. Als erstes Projekt unterzeichneten beide Unternehmen einen Vertrag für ein Kraftwerksprojekt in der Hafenstadt Bandar Abbas. Siemens werde dafür zwei Gasturbinen und Generatoren liefern. In Branchenkreisen hieß es, diese Order habe ein Auftragsvolumen im oberen zweistelligen Millionen-Euro-Wert.
Modernisierung der Stromversorgung
Zudem unterschrieben der Dax-Konzern und Mapna eine Absichtserklärung zur Modernisierung der iranischen Stromversorgung. "Mit diesen wichtigen Vereinbarungen lassen wir die langfristige Partnerschaft zwischen Mapna und Siemens im Energiebereich wieder aufleben", sagte Kaeser.
Im Januar hatte Siemens bekanntgegeben, dass beide Seiten über die Verbesserung der Eisenbahn-Infrastruktur reden wollten. Laut regionalen Medien ging es dabei um die Bahnstrecken von Teheran nach Maschar und nach Isfahan sowie um die Lieferung von 500 Zügen für die iranische Bahn.
brt/Reuters/dpa