Streik gegen DGB-Firma Streit der Gewerkschafter
Gewerkschafter bestreiken eine Gewerkschaft - so ungefähr lässt sich die Lage bei der DGB Rechtsschutz beschreiben. Die Mitarbeiter werden von Ver.di vertreten, der Arbeitgeber ist eine Tochterfirma des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Berlin - Hunderte Mitarbeiter der DGB Rechtsschutz GmbH streikten am Dienstag für höhere Gehälter. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, die die Arbeitnehmer vertritt, sollte mit dem ganztägigen Warnstreik eine Gehaltserhöhung von 6,5 Prozent durchgesetzt werden. Die DGB Rechtsschutz hatte nur 0,9 Prozent geboten.
Die Beschäftigten kritisierten besonders, dass sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bei Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst für Gehaltserhöhungen von 6,5 Prozent einsetze, bei der eigenen DGB-Tochter aber deutlich weniger zahlen wolle.
Die DGB Rechtsschutz wies die Forderungen der Arbeitnehmer als unbegründet zurück. In den vergangenen drei Jahren seien die Gehälter um insgesamt 6,8 Prozent angehoben worden. Großen finanziellen Spielraum gebe es nicht, da die Rechtsschutz GmbH ausschließlich für Gewerkschaftsmitglieder arbeiten dürfe. Sie müsse daher mit dem Budget auskommen, das sie vom DGB erhalte.
Die DGB Rechtsschutz vertritt Gewerkschaftsmitglieder bei Prozessen beispielsweise vor der Arbeitsgericht. Bundesweit sollte der Warnstreik 111 Büros und 48 Servicestellen lahmlegen. Trotz des Streiks sei aber sichergestellt, dass kein Gerichtstermin versäumt werde, erklärte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der DGB-Rechtsschutz, Dietmar Hexel.
kut