Porsche Automobil Winterkorn will Holding-Chef bleiben
Martin Winterkorn kann nicht loslassen. Er will weiter Vorstandsvorsitzender der Porsche Automobil Holding bleiben - die 50,7 Prozent der Stammaktien von VW kontrolliert. Aufsichtsräte sind empört.
Bei der Aufsichtsratssitzung des VW-Konzerns wird heute zwar der Rücktritt des Konzernchefs Martin Winterkorn beschlossen. Doch Winterkorn will einen einflussreichen Posten behalten: Er will Vorstandsvorsitzender bei der Porsche Automobil Holding SE bleiben.
Die Holding hält die Mehrheit der Stammaktien des VW-Konzerns. Winterkorn würde sich damit einen starken Einfluss auf Volkswagen sichern. Ein Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding sagt: "Das geht überhaupt nicht."
Der Nebenjob bringt Winterkorn zwar bei Weitem nicht so viel ein, wie der Vorstandsvorsitz bei VW. Er erhielt für 2014 von der Porsche Holding gerade mal 822.537 Euro, im Vergleich zu gut 16 Millionen Euro bei VW. Aber im Vorstand der Holding ist auch Hans Dieter Pötsch vertreten, der demnächst die Führung des Aufsichtsrats bei VW übernehmen soll.
Winterkorn ist damit Chef des designierten VW-Kontrolleurs, der den Skandal um den Abgas-Betrug aufklären soll. "Hier besteht ein Interessenkonflikt, der sich nicht auflösen lässt", sagt ein Aufsichtsrat bei Porsche. "Herr Winterkorn muss diese Position aufgeben."
Von Winterkorn war dazu keine Stellungnahme zu erhalten.