Medienbericht VW stoppt Produktion von Diesel-Passats in den USA
Als Folge des Abgasskandals baut Volkswagen in den USA offenbar vorerst keine Dieselvarianten seines Mittelklassewagens Passat mehr. Das berichtet das Fachmagazin "Automobile News". Die deutsche Autoindustrie verteidigt indes die Dieseltechnik.
Als Folge des Abgasskandals baut Volkswagen in den USA offenbar vorerst keine Dieselvarianten seines Mittelklassewagens Passat mehr. Das berichtet das Fachmagazin "Automobile News". Die deutsche Autoindustrie verteidigt indes die Dieseltechnik.
Volkswagen hat die Produktion von Passats mit Dieselantrieb im US-Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee laut einem Medienbericht gestoppt.
Während die Benziner des Modelljahres 2016 Ende des Monats oder Anfang Dezember bei US-Vertragshändlern ankommen sollten, sei die Fertigung der Dieselfahrzeuge bei der Mittelklasse-Limousine ausgesetzt worden, berichtete das Fachblatt "Automobile News" unter Berufung auf einen Werkssprecher. VW war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Die Produktion sei trotz des am 18. September durch die US-Umweltbehörde EPA ins Rollen gebrachten Abgasskandals zunächst fortgesetzt worden, heißt es in dem Bericht.
VW-Markenvorstand dämpft die Erwartungen
VW hatte im September zugegeben, weltweit bis zu elf Millionen Dieselfahrzeuge mit einem Computerprogramm ausgestattet zu haben, mit dem Abgaswerte bei Tests manipuliert werden können. Seitdem untersuchen interne und externe Prüfer die Hintergründe des Skandals.
Volkswagen hat Erwartungen auf schnelle Ergebnisse bei der Aufklärung des Abgasskandals gedämpft. "Ich verstehe den Bedarf nach Schnelligkeit, aber uns geht es vielmehr darum, dass wir gründlich arbeiten und dass wir keine vorschnellen falschen Ergebnisse herausgeben", sagte Stackmann auf einer Branchen-Veranstaltung in Berlin.
Trotz des VW-Skandals sehen Top-Manager der deutschen Autoindustrie eine Zukunft für Dieselfahrzeuge. "Der Dieselmotor ist für uns fundamental, um die CO2-Ziele zu erreichen", sagte BMW-Chef Harald Krüger. EU-Regeln setzen für dieNeuwagenflotten der Hersteller Obergrenzen für den Ausstoß von Kohlendioxid fest. Diese Ziele sind in den vergangenen Jahren verschärft worden.
Auch Opel-Chef Karl-Thomas Neumann verteidigte den Dieselmotor. Dieser stoße 15 Prozent weniger Kohlendioxid (CO2) aus als Benziner. Neumann sagte, die gesamte Branche stehe unter Generalverdacht. Dies sei aber nicht gerechtfertigt.
stk/Reuters/dpa-AFX