Felix Baumgartner Österreicher springt aus 30 Kilometern Höhe
Die Zahlen sind nur vorläufig - doch sie sind spektakulär: Bei einem Test hat der österreichische Abenteurer Felix Baumgartner einen Sprung aus 30 Kilometern Höhe erfolgreich hinter sich gebracht. Dabei wurde er mehr als 860 Kilometer pro Stunde schnell.
Roswell - Mit einem Rekordsprung durch die Stratosphäre will sich der österreichische Abenteurer Felix Baumgartner einen Platz im Geschichtsbuch sichern: Er hat vor, aus 37 Kilometern Höhe zur Erde zu springen. Den letzten großen Test dafür hat er nun am Mittwoch erfolgreich hinter sich gebracht.
Sein Projektbüro erklärte, Baumgartner sei nach vorläufigen Auswertungen mit seinem Ballon auf 29.455 Meter aufgestiegen. Anschließend habe er bei seinem drei Minuten und 48 Sekunden langen freien Fall eine Höchstgeschwindigkeit von 862 Kilometern in der Stunde erreicht. Die Daten sollen aber erst in den kommenden Tagen offiziell bestätigt werden.
Sollten sie korrekt sein, hätte Baumgartner den Russen Jewgeni Andrejew von Platz zwei der Himmelsstürmer-Weltrangliste verdrängt. Der russische Testpilot und Fallschirmspringer war im November 1962 aus 25.458 Metern Höhe abgesprungen. Rekordhalter ist der Amerikaner Joe Kittinger, der im August 1960 einen Satz aus 31.332 Metern Höhe gewagt hatte.
Baumgartner will auch diesen Rekord brechen - wann es soweit sein soll, ist aber noch nicht klar. Einen Probesprung aus 20 Kilometern Höhe hatte er im März erfolgreich absolviert. Bei dem endgültigen Sprung will er mit einer Geschwindigkeit von etwa 1100 Kilometern in der Stunde auch die Schallmauer durchbrechen.
Baumgartners Sprünge werden von einem Getränkehersteller bezahlt und sind nicht zuletzt ein Medienspektakel. Der Abenteurer verspricht aber auch wissenschaftliche Erkenntnisse - zur Fortentwicklung von Astronautenanzügen und Fallschirmen ebenso wie zur Reaktion des menschlichen Körpers auf die extremen Belastungen.
Eigentlich sollte der 30-Kilometer-Probesprung schon Anfang der Woche über die Bühne gehen, doch schlechtes Wetter hatte das nach Angaben der Projektsprecher zweimal hintereinander verhindert. Der riesige Heliumballon verfügt nur über eine sehr dünne Hülle und ist daher schon bei geringen Windgeschwindigkeiten gefährdet. Als kritische Grenze werden sechs Kilometer pro Stunde angegeben.
Nach dem Test am Mittwoch sei Baumgartner sicher in der Wüste des US-Bundesstaats New Mexico gelandet, erklärten die Projektsprecher. Das Ziel habe nur etwa 15 Hubschrauberminuten vom Startplatz entfernt gelegen.
chs