Rückkehr von der ISS Bilderbuchlandung nach "Progress"-Panne
Nach dem Verlust des russischen Weltraumfrachters "Progress" mussten drei Raumfahrer einen Monat länger auf der Internationalen Raumstation bleiben als geplant. Wirklich bedauert haben sie es nicht.
Zum Schluss lief alles nach Plan: Nach einer einmonatigen Verlängerung im All sind drei Raumfahrer der Internationalen Raumstation (ISS) am Donnerstag auf die Erde zurückgekehrt. Die "Sojus"-Kapsel mit der Italienerin Samantha Cristoforetti, dem Russen Anton Schkaplerow und dem US-Astronauten Terry Virts landete sicher in der kasachischen Steppe, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa und die russische Kontrollmission mitteilten. "Es war eine Rückkehr wie im Lehrbuch", sagte ein Kommentator.
Die Rückkehr der drei ISS-Besatzungsmitglieder zur Erde hatte sich wegen des Verlusts des russischen "Progress"-Weltraumfrachters um einen Monat verzögert. Anfang Mai hatte der Frachter mit Nachschub für die ISS nach dem Start die vorgesehene Umlaufbahn verfehlt und war außer Kontrolle geraten. Einige Tage später verglühte er beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.
Die italienische Astronautin brach mit ihren ungeplanten Überstunden im All einen Rekord: Mit 200 Tagen am Stück ist Cristoforetti nun laut der europäischen Raumfahrtbehörde Esa die Frau, die sich am längsten im Weltraum aufhielt. Die Astronautin Sunita Williams hatte 2007 fünf Tage weniger im All verbracht.
- Sam Critsoforetti/ Twitter
Ihre Zeit an Bord der ISS hat die Italienerin vielfältig genutzt, so hat sie etwa auf der Internationalen Raumstation den ersten Espresso ausgeschenkt. Der kosmische Kaffee könne in puncto Stärke und Aroma mit jeder Bar in Italien mithalten, berichtete sie.
Die nächste bemannte Mission zur ISS soll von Baikonur zwischen dem 23. und 25. Juli starten.
nik/AFP/dpa