Nuklearabkommen auf der Kippe Biden verspricht Israel, iranische Atombombe zu verhindern

Der US-Präsident hat dem neuen israelischen Premier bei seinem Antrittsbesuch im Weißen Haus zugesagt, Iran am Bau von Atomwaffen zu hindern – zunächst mit neuen Verhandlungen, notfalls auch anders. Iran sieht darin eine »illegale Drohung«.
Biden bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus

Biden bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus

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Evan Vucci / AP

US-Präsident Joe Biden hat Israel beim Antrittsbesuch des neuen Ministerpräsidenten Naftali Bennett versichert, den Bau iranischer Atombomben zu verhindern. Dies werde zunächst mit Verhandlungen versucht, sagte Biden nach dem Treffen am Freitagabend. »Aber falls die Diplomatie scheitert, sind wir bereit, andere Optionen zu ergreifen.«

Der US-Präsident ließ offen, um was es sich dabei handeln könnte. »Ich war froh, Ihre klaren Worten zu hören, dass der Iran nie in der Lage sein wird, Atomwaffen zu besitzen«, sagte Naftali. Er betonte, Israel werde alles tun, was nötig sei, um den Iran am Bau vom Atomwaffen zu hindern.

Die iranische Regierung bestreitet die Absicht, nuklear aufrüsten zu wollen. Allerdings verweigert die Islamische Republik internationale Kontrollen seiner Atomanlagen. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte ein internationales Abkommen  zur Kontrolle der iranischen Atomanlagen aufgekündigt.

Der iranische Sicherheitsrat hat die jüngste Aussage von US-Präsident Joe Biden über den Iran als »illegale Drohung« ausgelegt und verurteilt. Bidens Begriff der »anderen Optionen« sei »ganz klar eine illegale Drohung gegen ein anderes Land«, twitterte Sicherheitssekretär Ali Schamchani. Somit werde auch der Iran demnächst »andere Optionen« als legitime Gegenmaßnahme gegen die USA in Betracht ziehen.

Der Iran gilt als entschiedener Gegner Israels. Immer wieder hatten iranische Politiker das Existenzrecht Israels infrage gestellt.

sbo/RTR
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