Acht Milliarden – Der Auslands-Podcast Was bewirken die Xinjiang Police Files in China?

Die geleakten Daten aus der Provinz Xinjiang zeigen weiten Teilen der westlichen Welt: Die Einparteiendiktatur unterdrückt die uigurische Minderheit systematisch. Und was kriegen die Menschen in China davon mit?
Die uigurische Flagge als Maske – zum Schweigen und Weinen gebracht durch Chinas Hand. Demonstrantin in München, August 2020

Die uigurische Flagge als Maske – zum Schweigen und Weinen gebracht durch Chinas Hand. Demonstrantin in München, August 2020

Foto: Sachelle Babbar / ZUMA PRESS / IMAGO
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»Wir haben hier die Protokolle einer Diktatur vor Augen.«

Diese Aussage von SPIEGEL-Korrespondent Christoph Giesen fasst in einem Satz zusammen, wie deutlich die Xinjiang Police Files die systematische Unterdrückung der uigurischen Minderheit in China belegen: »Diese Bilder offenbaren, dass die Augenzeugenberichte, die es vorher schon auch gegeben hat, authentisch und richtig sind und das, was die chinesische Propaganda seit zwei, drei Jahren erzählt, dass das infame Lügen sind«.

Doch das ist unsere, deutsche, westliche Erkenntnis. Was aber erfahren die Menschen in China über die Recherchen, die vielen Fotos, Gesprächsprotokolle und internen Reden staatlicher Funktionäre? Wie können sie überhaupt davon erfahren, wenn jeder Mensch jederzeit kontrolliert werden kann, ob sie oder er ein Virtuelles Privates Netzwerk (VPN) betreibt, um die chinesische Zensur kritischer Medien zu umgehen, was jahrelange Haftstrafen zur Folge haben kann?

»In Wahrheit ist es ja bis heute praktisch keinem Regime der Welt wirklich gelungen, die Bewegung einer ethnisch oder konfessionell eigenständigen Gruppe vollständig zu unterbinden«, erzählt Bernhard Zand, der ebenfalls viele Jahre für den SPIEGEL aus China berichtet hat. »Zum Beispiel, wenn wir über die Kurden sprechen oder andere Minderheiten, bei denen ein Staat so eine ähnliche Intention hat. Aber vieles deutet darauf hin, dass China der erste Staat sein könnte, dem das gelingt.«

Wie sich das chinesische Überwachungssystem entwickelt hat, was es bedeutet, dass nur Daten bis Ende des Jahres 2018 in den Xinjiang Police Files enthalten sind und warum die Veröffentlichungen dennoch in Chinas Bevölkerung wahrgenommen werden – darüber sprechen Christoph Giesen und Bernhard Zand in dieser Episode des SPIEGEL-Podcasts »Acht Milliarden«.

Die aktuelle Folge hören Sie hier:

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