Russische Opposition Mitarbeiter Nawalnys in Russland zusammengeschlagen

Bei Regionalwahlen im russischen Tscheljabinsk wollen Oppositionelle um Alexej Nawalny die Vorherrschaft der Regierungspartei brechen. Nun wurde ein Mitstreiter des vergifteten Politikers von Unbekannten angegriffen.
Alexej Nawalny

Alexej Nawalny

Foto: Tatyana Makeyeva/ REUTERS

Ein Mitarbeiter des vergifteten Kremlkritikers Alexej Nawalny ist vor der bevorstehenden Regionalwahl in der Großstadt Tscheljabinsk zusammengeschlagen worden. Der Koordinator von Nawalnys Stab in der Stadt am Ural sei in der Nacht zum Donnerstag von Unbekannten angegriffen worden, teilte das Team mit. Er habe möglicherweise schwere Verletzungen am Kopf erlitten. Die Polizei kündigte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax an, den Fall zu prüfen.

Mehrere Helfer Nawalnys sollen nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen Drohungen bekommen haben. In Tscheljabinsk wird am Wochenende das Regionalparlament gewählt. Nawalnys Team will dort die Dominanz der Kremlpartei Einiges Russland brechen. Auch in der Stadt Nowosibirsk sei vor einigen Tagen das Büro angegriffen worden, in dem das Team arbeitet, hieß es.

Nawalnys Gesundheitszustand verbessert sich, Polizei verschärft Überwachung

Nawalny wird derzeit wegen einer Vergiftung in der Berliner Charité behandelt, nachdem er bei einem Inlandsflug in Russland ins Koma fiel. Der 44-Jährige gilt als einer der schärfsten Kritiker des Präsidenten Wladimir Putin. Sein Zustand verbessert sich offenbar zusehends. Nachdem die Charité am Montag mitgeteilt hatte, Nawalny sei aus dem künstlichen Koma erwacht und ansprechbar, soll er inzwischen weitere Fortschritte gemacht haben.

Nach Informationen des SPIEGEL und der Investigativplattform Bellingcat fürchtet die Polizei nun weitere Attentatsversuche. Das Landeskriminalamt Berlin hat die Sicherheitsvorkehrungen für den russischen Oppositionspolitiker daher verschärft. Den gemeinsamen Recherchen zufolge wurde sowohl die Anzahl der eingesetzten Beamten als auch die Kontrolldichte um Nawalny erhöht. Er soll jetzt auch im Krankenhaus bewacht werden.

asa/dpa
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