Riesenerfolg bei YouTube Mehr als 100 Millionen Abrufe für Nawalnys Enthüllungsvideo über Putins angeblichen Palast

Der angebliche Putin-Palast aus dem Nawalny-Video
Foto:Navalny Life / dpa
In einem Enthüllungsvideo wirft Alexej Nawalny dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, am Schwarzen Meer einen riesigen Palast zu besitzen (lesen Sie hier mehr). Der Film des Kremlkritikers ist offenbar ein großer Erfolg: Nach Angaben von YouTube wurde das Video bereits mehr als 100 Millionen Mal angeklickt.
Putin habe sich für 100 Milliarden Rubel (1,1 Milliarden Euro) ein »Königreich« gebaut, heißt es in dem Video. Der Kreml bestreitet das.
Aus seiner Haft heraus rief Nawalny zu neuen Protesten in Russland auf. »Geht hinaus und fürchtet euch nicht«, schrieb der Oppositionelle in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Aufruf. »Niemand möchte in einem Land leben, in dem Willkür und Korruption herrschen. Wir haben die Mehrheit auf unserer Seite.« Die Kundgebungen sollen nach Angaben von Nawalnys Helfern am Sonntag stattfinden. Am vergangenen Samstag waren nach Schätzungen der Organisatoren in Russland bis zu 300.000 Menschen einem Aufruf Nawalnys gefolgt.
Mit Blick auf die hohe Klickzahl sagte Nawalny: Wenn allein zwei Prozent der Betrachter auf die Straße gingen, reiche dies aus, um alle »Stammgäste der Wasser-Diskothek« (Palast) zur Vernunft zu bringen. Er umarme alle, die diese einfache Rechnung verstanden und sich an Protesten beteiligt hätten, »um sich an ihre Rechte zu erinnern und ihre Ängste zu vergessen«. Protestaufrufe dieser Art werden in Russland immer wieder bestraft. Eine Genehmigung für Demonstrationen gibt es wegen der Corona-Pandemie nicht mehr.
Nawalny war vergangene Woche kurz nach seiner Rückkehr aus Deutschland in einem Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt worden. Er soll gegen Meldeauflagen in einem früheren Strafverfahren verstoßen haben, während er sich in Deutschland von einem Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok erholte. Ihm drohen viele Jahre Gefängnis und mehrere Prozesse.