5-Dollar-Note Australien entfernt britische Monarchen von Geldscheinen

Bisher prangt Elizabeth II. auf den australischen Fünf-Dollar-Scheinen. Für ihren Nachfolger Charles wird es diese Ehre nicht geben: Neue Banknoten erhalten ein gänzlich anderes Motiv.
Australische Fünf-Dollar-Scheine

Australische Fünf-Dollar-Scheine

Foto: Mark Baker / dpa

Der Fünf-Dollar-Schein ist die meistgenutzte Banknote im australischen Geldsystem. Seit Jahrzehnten befindet sich darauf das Porträt von Königin Elizabeth II. Damit soll nun bald Schluss sein.

Nach dem Tod der Monarchin wird ihr Nachfolger Charles III. nicht auf Banknoten erscheinen, erklärte die Zentralbank am Donnerstag. Stattdessen solle auf der Fünf-Dollar-Banknote künftig ein Indigenenmotiv abgebildet werden. Die andere Seite des Scheins wird weiter das australische Parlament zeigen.

Die Entscheidung sei mit der Regierung abgestimmt worden, erklärte die Zentralbank. Sie räumte zugleich ein, dass die Umstellung und der Druck der neuen Geldscheine einige Jahre dauern werde. Zunächst solle mit Indigenenvertretern beraten werden, wie das Design genau aussehen könnte.

Mit Einführung der neuen Fünf-Dollar-Note wird dann auf keiner australischen Banknote mehr ein britischer Monarch zu sehen sein – auf einigen Münzen allerdings schon. Auf dem 50-Dollar-Schein befindet sich bereits das Porträt von David Uniapon, indigener Aktivist, Autor und Musiker.

Neue Debatte über Loslösung aus dem Commonwealth

Staatsoberhaupt von Australien ist auch heutzutage noch der jeweilige britische Monarch. Das Land diskutiert aber seit geraumer Zeit über eine mögliche Loslösung vom Königshaus. Der Tod von Elizabeth II. im September vergangenen Jahres hatte auch in Australien öffentliche Trauer ausgelöst. Indigene Gruppen protestierten aber zugleich gegen das Königshaus, sie machen die Monarchie mitverantwortlich für Kolonialverbrechen.

Der Tod der Monarchin hat in verschiedenen Teilen des Commonwealth eine Debatte über den Verbleib ausgelöst – auch in Australien. 1999 hatte bei einer Volksabstimmung mit 55 Prozent eine Mehrheit der Australier für die Beibehaltung der Monarchie gestimmt. Der aktuelle Premier Anthony Albanese gilt als langjähriger Vertreter der Loslösung seines Landes und einer Bildung einer Republik. Möglich wäre ein Referendum zu dieser Frage.

Am 30. November 2021 wurde der Inselstaat Barbados in der Karibik eine Republik, auch in anderen Ländern der Region wächst die Kritik am Königshaus.

jok/AFP
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