Belarussischer Diktator Lukaschenko warnt vor ukrainischer Gegenoffensive – und droht mit Atomwaffen

Russland hat rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Putins Verbündeter Alexander Lukaschenko warnt Kiew nun davor, es zurückzuerobern. Stattdessen brauche es Friedensverhandlungen »ohne Vorbedingungen«.
Diktator Lukaschenko: Eine Gegenoffensive wäre »das Schlimmste, was passieren könnte«

Diktator Lukaschenko: Eine Gegenoffensive wäre »das Schlimmste, was passieren könnte«

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West Asia News Agency / REUTERS

Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko hat in einer Rede zur Lage der Nation über den russischen Überfall auf die Ukraine gesprochen und Kiew vor einer Gegenoffensive gewarnt. »Es gibt jetzt viele Informationen über eine bevorstehende Gegenoffensive. Das ist das Schlimmste, was passieren könnte«, sagte Lukaschenko. Dies würde alle Chancen auf eine friedliche Lösung zunichtemachen.

Stattdessen forderte Lukaschenko Friedensverhandlungen »ohne Vorbedingungen«. Allerdings machte Lukaschenko in der Rede durchaus klar, wie er sich einen Friedensprozess vorstellt. Die Kampfhandlungen sollten sofort eingestellt werden, sagte er – und die Truppen beider Staaten auf ihren derzeitigen Positionen verharren, ohne weitere Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine. Es sei die letzte Möglichkeit vor einer Eskalation, sagte Lukaschenko. Die russische Rüstungsindustrie sei dabei, die Produktion hochzufahren. Die Ukraine werde zerstört, sobald die Industrie auf vollen Touren laufe.

Russland führt seit mehr als einem Jahr Krieg in der Ukraine. Rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets ist besetzt. Zuletzt berichteten ukrainische Kommandeure, dass die russischen Angriffe im besonders umkämpften Bachmut im Osten der Ukraine nachgelassen hätten. Die russischen Truppen seien erschöpft. Für das Frühjahr bereitet Kiew offenbar eine Gegenoffensive vor. Die Militärführung will dabei auch verstärkt auf moderne Kampfpanzer zurückgreifen, die vor allem europäische Staaten in die Ukraine geliefert haben.

»Schrecklichste aller Waffen«

Für Friedensgespräche hat Kiew Bedingungen genannt, unter anderem den Rückzug der russischen Truppen vom besetzten Territorium. Lukaschenko nannte das »lächerlich«. Er drohte Kiew zudem mit Atomwaffen: Falls Russland sich bedroht fühle, sei die Führung gezwungen, die »schrecklichste aller Waffen einzusetzen«.

Lukaschenkos Rede erinnerte an andere aus Moskau geäußerte Drohungen. Lukaschenko gilt als politisch, wirtschaftlich und militärisch stark abhängig vom Kreml. Belarus erlaubt es den russischen Truppen, Angriffe auf die Ukraine von seinen Militärstützpunkten aus auszuführen.

Russland will dort nun auch taktische Atomwaffen stationieren. Lukaschenko stellte das am Freitag erneut als Sicherheitsmaßnahme gegen eine angebliche westliche Bedrohung dar. Der Westen ziehe an der polnischen Grenze seine Kräfte zusammen und plane in Belarus einzumarschieren, behauptete er.

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slü/dpa
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