Abkommen unterzeichnet Belarus erlaubt Russland Stationierung taktischer Atomwaffen

Rücken militärisch noch enger zusammen: Belarus´ Präsident Alexander Lukaschenko mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin (r.)
Foto: Belarus President Press Office / EPARussland und Belarus vertiefen ihre militärische Zusammenarbeit. Die Verteidigungsminister beider Länder haben ein Dokument zur Stationierung von Atomwaffen in Belarus unterzeichnet, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldet. Auch die belarussische Nachrichtenagentur Belta bestätigte die in Minsk getroffene Vereinbarung.
Russland behalte die Kontrolle über die Waffen und die Entscheidungshoheit über deren Einsatz, wurde Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu zitiert.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus bereits im März angekündigt. Der Bau eines Lagers für die Atomwaffen sollte den damaligen Angaben zufolge bis Juli abgeschlossen sein. Mit der offiziellen Vereinbarung schreiten die Pläne nun weiter voran.
Bereits Russlands Ankündigung, im Nachbarland Nuklearwaffen bereitzuhalten, hatte international für Irritationen gesorgt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnete die Pläne etwa als direkte Bedrohung der europäischen Sicherheit. »Die EU ist bereit, mit weiteren Sanktionen zu reagieren«, teilte Borrell Ende März mit.
Russlands Verteidigungsminister Schoigu warf dem Westen derweil vor, einen »unerklärten Krieg« gegen Russland und Belarus zu führen.
Belarus ist der engste Verbündete Russlands bei dessen Krieg gegen die Ukraine, hat allerdings keine eigenen Truppen in die Kämpfe geschickt. Bei der Invasion der Ukraine im Februar 2022 drangen russische Truppen aber teilweise über belarussisches Staatsgebiet in das Land ein. Russlands Militär hatte vor Beginn des Krieges zudem wochenlange Übungen in Belarus abgehalten.