Konflikt mit Aserbaidschan Armenien wirft Türkei Entsendung von 4000 Kämpfern aus Syrien vor

Es sind die schwersten Gefechte in Bergkarabach seit Jahren. Sind Kämpfer aus Syrien daran beteiligt? Armenien erhebt entsprechende Anschuldigungen gegen die Türkei, Aserbaidschan weist sie zurück.
Konflikt in Bergkarabach (Szene aus einem Video des armenischen Verteidigungsministeriums)

Konflikt in Bergkarabach (Szene aus einem Video des armenischen Verteidigungsministeriums)

Foto: Uncredited / dpa

Armenien hat der Türkei vorgeworfen, sich massiv in den Konflikt um die Region Bergkarabach einzumischen. Die Agentur Interfax zitierte den armenischen Botschafter in Russland mit den Worten, die Türkei habe rund 4000 Kämpfer aus Nordsyrien nach Aserbaidschan geschickt.

Die Agentur Ria berichtete, der Botschafter habe erklärt, die Kämpfer würden bei den Zusammenstößen in Bergkarabach eingesetzt. Aserbaidschan wies die Vorwürfe zurück.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte Armenien zum Rückzug aus der umkämpften Region auf. "Es ist nun an der Zeit, die Krise in der Region, die mit der Besetzung von Bergkarabach begonnen hat, zu beenden. Die Region wird erneut Frieden und Ruhe finden, wenn Armenien den von ihm besetzten aserbaidschanischen Boden sofort verlässt", sagte Erdogan in Istanbul. Die Türkei stehe "mit allen Mitteln und ganzem Herzen" an Aserbaidschans Seite.

Schwerste Zusammenstöße seit 2016

Armenien und Aserbaidschan hatten ihre am Sonntag ausgebrochenen Kämpfe um Bergkarabach auch in der Nacht zum Montag fortgesetzt. Bei den schwersten Zusammenstößen zwischen beiden Ländern seit 2016 waren am Sonntag zahlreiche Menschen getötet worden. Beide streiten seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion über die Zugehörigkeit von Bergkarabach, das hauptsächlich von Armeniern bewohnt wird und sich 1991 von Aserbaidschan lossagte.

Die Bundesregierung wertet die neu entfachten Kämpfe zwischen Armenien und Aserbaidschan um Bergkarabach als "gefährliche Lage". Es müsse einen Waffenstillstand und sofortige Verhandlungen geben, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Dies sei der dringende Appell der Bundesregierung. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes ergänzte, über die Botschaften vor Ort sei die Bundesregierung mit beiden Seiten im Kontakt.

asa/mes/Reuters/dpa
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