Interview mit CNN Bill Gates sieht Treffen mit Sexualstraftäter Epstein als »riesigen Fehler«

Für Gates ist es »eine Zeit des Nachdenkens«
Foto: ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFPMicrosoft-Gründer Bill Gates (65) hat seine Treffen mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, der sich 2019 im Gefängnis das Leben nahm, als »großen Fehler« bezeichnet. »Es war ein großer Fehler, Zeit mit ihm zu verbringen und ihm dadurch Glaubwürdigkeit zu geben«, sagte Gates dem US-Nachrichtensender CNN. Grund der Treffen sei sein Wunsch gewesen, Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln.
Er habe »mehrere Abendessen« mit Epstein gehabt, weil er gehofft habe über dessen Kontakte weitere Spenden für seine Projekte einzuwerben. Als er erkannt habe, dass daraus wohl nichts werde, »war es mit dieser Beziehung vorbei«, sagte Gates.
Gates und seine Frau Melinda hatten im Mai angekündigt, sich nach 27 Ehejahren scheiden lassen zu wollen – die Scheidung ist inzwischen besiegelt. Das Paar hat drei volljährige Kinder – Jennifer, Rory und Phoebe. Die gemeinsame Arbeit der einflussreichen Gates-Stiftung wollen Bill und Melinda Gates zunächst zusammen fortsetzen. Diese gehört weltweit zu den wichtigsten Gebern im Bereich der Gesundheitsvorsorge und der Entwicklungszusammenarbeit.
»Es ist eine Zeit des Nachdenkens«, sagte Gates, der 1975 zusammen mit Paul Allen den späteren IT-Riesen Microsoft gegründet hatte und als einer der reichsten Menschen der Welt gilt, zu CNN. »In der Familie werden wir heilen so gut wir können.« Er hoffe, dass Melinda Teil der Stiftung bleiben werde. »Das wäre definitiv das Beste für die Stiftung.«
Der wegen Sexualverbrechen verurteilte Finanzinvestor Epstein wurde 2019 nach seiner neuerlichen Festnahme wegen Missbrauchs von Minderjährigen tot in seiner Gefängniszelle gefunden, nach offiziellen Angaben hatte er Suizid begangen. Ermittler warfen ihm vor, über Jahre hinweg minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Epstein hatte gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten, darunter der britische Prinz Andrew und die Ex-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump.