Das ist schon ein gewohntes Bild: Der britische Premierminister Boris Johnson und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gehen zusammen durch Kiew.
Schon zum dritten Mal seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine ist Johnson in die ukrainische Hauptstadt gereist – mit sehr klaren Vorstellungen zum Kriegsverlauf.
Boris Johnson, Premierminister Großbritannien
»Es ist nicht die Zeit, einen faulen Plan für Verhandlungen mit jemandem zu verfolgen, der nicht interessiert ist. Du kannst nicht mit einem Bären verhandeln, der gerade dein Bein isst. Und du kannst nicht mit einem Räuber verhandeln, der dich auf den Boden drückt.«
Johnson kündigte bei seinem Besuch weitere Waffenlieferungen an. Ein umgerechnet mehr als 60 Millionen Euro umfassendes Paket enthält unter anderem 2000 Drohnen und diverse Lenkwaffen.
Mit Blick auf die Energieversorgung Europas und im besonderen Großbritanniens mahnte Johnson bei seinem Besuch zum Umdenken.
Boris Johnson, Premierminister Großbritannien
»Während wir mit unseren Stromrechnungen die Bösartigkeiten Wladimir Putins bezahlen, zahlen die Ukrainer mit ihrem Blut. Deshalb müssen wir Kurs halten. Wenn Putin gewinnt, ist kein Land in Russlands Umkreis sicher. Und wenn Putin gewinnt, bedeutet das Grünes Licht für alle Autokraten dieser Welt. Es wäre ein Signal, dass Grenzen mit Gewalt verschoben werden können.«
Präsident Selenskyj zeichnete Johnson bei dem Treffen mit dem ukrainischen Freiheitsorden aus – einer Auszeichnung der Ukraine für Menschen, die die Souveränität des Landes unterstützen.
Der Besuch Johnsons in Kiew fällt mit dem Unabhängigkeitstag der Ukraine zusammen, genau sechs Monate nach dem russischen Angriff auf die gesamte Ukraine am 24. Februar.