Nach wochenlangem Regen Zwei Staudämme in Brasilien gebrochen

Überschwemmungen im brasilianischen Bundesstaat Bahia
Foto: CAMILA SOUZA / AFPNach wochenlangen schweren Regenfällen sind am Wochenende im nordöstlichen brasilianischen Bundesstaat Bahia zwei Staudämme gebrochen. Dies teilten die Verwaltungen der betroffenen Gemeinden mit. Über die sozialen Medien riefen sie die Bewohner um die Dämme auf, sich in Sicherheit zu bringen. Nach langem, starkem Regen haben in Bahia nach Angaben des Gouverneurs mehr als 30 Orte am Sonntag unter Wasser gestanden. Menschen würden mit Hubschraubern und Booten gerettet, schrieb Gouverneur Rui Costa am Sonntag auf Twitter: »Leben zu retten, hat im Moment Priorität.«
Der Igua-Damm am Fluss Verruga in der Nähe der Stadt Vitoria da Conquista im südlichen Bahia brach in der Nacht zum Samstag zusammen und zwang die Behörden, die Bewohner vor allem in der Stadt Itambe zu evakuieren. Ein zweiter Damm brach am Sonntagmorgen in Jussiape. Auch dort wurden die Bewohner aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.
400.000 Menschen betroffen
Bahia-Gouverneur Rui Costa sagte außerdem, dass mindestens 400.000 Menschen von den schweren Regenfällen betroffen sind und Tausende aus 67 Städten evakuiert wurden. Viele befinden sich aufgrund der Überschwemmungen, die durch die starken Regenfälle seit fast zwei Monaten verursacht wurden, in einer Notsituation. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. »Tausende von Menschen mussten ihre Häuser verlassen, weil das Wasser ein oder zwei Meter, mancherorts sogar drei Meter, gestiegen ist«, sagte er am Samstag vor Reportern.

Luftaufnahmen der überschwemmten Gemeinde Itapetinga
Foto:CLEWTON DIAS / AFP
18 Menschen kam bei den Unwettern ums Leben
Seit Wochen leidet Bahia unter Unwettern, die zu Überschwemmungen und Erdrutschen führten. Laut brasilianischen Medienberichten kamen dabei inzwischen 18 Menschen ums Leben. Es gab keine Berichte über Tote oder Verletzte, die durch die Dammbrüche verursacht wurden, allerdings wurden Brücken und Straßen beschädigt.
Das Portal »G1« berichtete, seit November seien mindestens 3800 Menschen obdachlos geworden. Bei einer Staudamm-Katastrophe im brasilianischen Brumadinho waren Anfang 2019 mindestens 260 Menschen von einer Schlammlawine getötet worden.