"Provokationen" und Plünderungen 150 Festnahmen bei Anti-Rassismus-Protesten in Brüssel

Anti-Rassismus-Proteste im belgischen Brüssel
Foto: YVES HERMAN/ REUTERSNach Ausschreitungen am Rande eines friedlichen Protests gegen Rassismus in Brüssel hat die belgische Polizei 150 Menschen festgenommen. "Unruhestifter" hätten die Polizisten provoziert und Geschäfte geplündert, teilte Bürgermeister Philippe Close mit. Er hoffe, dass nach Auswertung der Videoaufnahmen weitere Menschen festgenommen werden könnten.
Die belgische Regierungschefin Sophie Wilmès hatte sich wegen der Corona-Pandemie gegen die Demonstration ausgesprochen, Bürgermeister Close hatte sie dennoch toleriert. Laut Close nahmen fast 10.000 Menschen - die meisten von ihnen mit Mund-Nasen-Schutz - friedlich daran teil, bevor es am Abend zu den Ausschreitungen gekommen sei.

Friedliche Demonstranten in Brüssel
Foto: KENZO TRIBOUILLARD / AFPIn zahlreichen Städten weltweit hatten sich am Wochenende Zehntausende Menschen mit den Protesten in den USA nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd solidarisiert und gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Der 46-Jährige war am 25. Mai in Minneapolis gestorben, nachdem ein weißer Polizist ihm minutenlang das Knie in den Nacken gedrückt hatte (Lesen Sie hier die Titelgeschichte des SPIEGEL ).
Auch in Deutschland gibt es Proteste
Auch im britischen Bristol war es zu Ausschreitungen gekommen. Demonstranten haben am Sonntag die Statue eines britischen Sklavenhändlers von einem Sockel geholt und ins Hafenbecken geworfen. Wie die Videoaufnahme eines Augenzeugen zeigt, zogen Menschen eine Schlinge um den Hals der Statue von Edward Colston und brachten sie zu Fall. Unter Jubelschreien zogen sie die Bronzestatue zum Hafen, wo sie sie im Fluss Avon versenkten.
Die Polizei in der Stadt im Südwesten Englands kündigte Ermittlungen an. An der friedlichen Demonstration hatten nach Angaben des örtlichen Polizeichefs etwa 10.000 Menschen teilgenommen.
Auch in Deutschland versammelten sich am Wochenende Zehntausende Demonstranten. Meist schwarz gekleidet riefen sie "Nein zu Rassismus" und "Black Lives Matter".