Neues Woodward-Buch Trump kannte angeblich schon im Februar die tödliche Corona-Gefahr

Ein neues Buch des Journalisten Bob Woodward bringt Donald Trump in Bedrängnis. Der US-Präsident wusste demnach schon früh, wie tödlich und ansteckend das Coronavirus ist - spielte die Gefahr aber herunter.
Donald Trump

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Foto: Alex Brandon / AP

Noch Ende Februar warnte Donald Trump vor Aufregung wegen des neuen Coronavirus. Das Risiko für Amerikaner sei weiterhin "sehr gering", sagte der US-Präsident bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Er denke nicht, dass eine Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 in den USA unvermeidlich sei. 

Doch nun bringt "Rage" (Wut), das neue Buch des Watergate-Starjournalisten Bob Woodward, Trump vermutlich Wochen vor der Präsidentschaftswahl am 3. November erneut in große Bedrängnis. Denn demnach wusste der Präsident nach Angaben von Woodward schon Anfang Februar, wie gefährlich das Virus ist, dass es sich über Luft überträgt und eine höhere Sterberate als eine Grippe auslöst.

Öffentlich verwies Trump in dieser Zeit dagegen auf niedrige Fallzahlen in den USA und behauptete mehrfach, das Virus werde von allein verschwinden. Der Sender CNN veröffentlichte Auszüge aus den aufgezeichneten Trump-Interviews , die Woodward für das demnächst erscheinende Buch geführt hatte. Darauf ist unter anderem zu hören, wie Trump am 19. März sagt: "Ich wollte es immer herunterspielen. Ich spiele es auch immer noch gern herunter, weil ich keine Panik erzeugen will."

In einem Gespräch am 7. Februar sagte Trump den Aufnahmen zufolge: "Das ist tödliches Zeug." Menschen müssten nicht erst Kontaktflächen anfassen, um sich anzustecken: "Man atmet einfach Luft ein, und das ist, wie es sich überträgt."

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In den USA starben rund 190.000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus - zum Teil auch, weil sie Warnungen von Experten und Vorsichtsmaßnahmen wie Masken nicht ernst nahmen.

Eine Reaktion aus dem Trump-Lager folgte umgehend: "Der Präsident hat die amerikanische Öffentlichkeit nie über Covid belogen", sagte seine Sprecherin Kayleigh McEnany. Er habe aber dafür gesorgt, dass die Bevölkerung die Ruhe behalten habe.

als/dpa
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