Bürgerkrieg im Jemen 13 Menschen sterben bei Luftangriff

Bei Luftangriffen eines von Saudi-Arabien geführten Bündnisses sterben im Jemen immer wieder Zivilisten. Nun sind beim Beschuss eines Wagens 13 Menschen getötet worden.
Soldaten der Huthi-Rebellen patrouillieren durch die Straßen der jemenitischen Hauptstadt Saana (Archivbild, März 2020)

Soldaten der Huthi-Rebellen patrouillieren durch die Straßen der jemenitischen Hauptstadt Saana (Archivbild, März 2020)

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Mohammed Huwais/ AFP

Ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis hat bei einem Angriff im Jemen mindestens 13 Menschen getötet. Die Opfer seien Zivilisten, darunter auch vier Kinder, teilte die Hilfsorganisation Save the Children  mit. Bei dem Vorfall in der Provinz Saada im Norden des Landes sei ein Fahrzeug getroffen worden. Alle Insassen kamen ums Leben, sagte ein Sprecher des jemenitischen Gesundheitsministeriums, das von Huthi-Rebellen kontrolliert wird.

Von der saudischen Koalition wiederum hieß es, man habe eine ballistische Rakete zerstört, die die Huthis auf Saudi-Arabien abgefeuert hätten. Ziel des Geschosses sei die Stadt Nadschran gewesen, meldete die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA.

Coronavirus könnte verheerende Auswirkungen haben

Der Bürgerkrieg im Jemen dauert seit mehr als fünf Jahren an. Die Huthis kontrollieren große Teile des Landes, darunter die Hauptstadt Sanaa. Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition unterstützt die international anerkannte Regierung im Kampf gegen die Rebellen. Bei Luftangriffen des Bündnisses sterben immer wieder Zivilisten.

Der Konflikt hat im Jemen eine humanitäre Katastrophe verursacht. Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind nach Angaben der Uno auf humanitäre Hilfe angewiesen. Im Land steigt die Zahl der Corona-Infizierten. Jedoch vertuschen die Huthis die Fälle, teils werden Corona-Tote heimlich begraben.

Die Uno  rechnet damit, dass die Coronakrise die 28 Millionen Einwohner große Bevölkerung völlig unvorbereitet trifft, weil viele Jemeniten durch die Kriegsjahre und den Hunger geschwächt sind; das Gesundheitssystem liegt in Trümmern, Krankenhäuser wurden bombardiert, viele Ärzte sind längst geflohen. Gerade erst brach nach Überschwemmungen erneut Cholera aus. Die Vereinten Nationen werden immer wieder davon abgehalten, Güter und Hilfen ins Land zu schicken. Im besten Fall geht die Uno davon aus, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung sich infizieren wird .

mst/dpa

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