Rumen Radew Razzia am Amtssitz des bulgarischen Präsidenten

In Bulgarien sorgen Ermittlungen im Umfeld von Staatschef Radew für Spannungen. Während der Amtssitz des Präsidenten durchsucht wurde, demonstrierten Hunderte in Sofia gegen das Vorgehen der Justiz.
Demonstranten in Sofia: Sie werfen der Regierung und dem Chefankläger ein Komplott gegen den Staatschef vor

Demonstranten in Sofia: Sie werfen der Regierung und dem Chefankläger ein Komplott gegen den Staatschef vor

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NIKOLAY DOYCHINOV/ AFP

Zwei Mitarbeiter des bulgarischen Präsidenten Rumen Radew sind ins Visier der Justiz geraten. Am Donnerstag haben nun bewaffnete Polizisten den Amtssitz des Präsidenten durchsucht. Gegen einen der Mitarbeiter laufen Ermittlungen wegen einer angeblich dubiosen Kontaktvermittlung zwischen einem Geschäftsmann und dem Präsidenten. Der andere Mitarbeiter steht im Verdacht, Verschlusssachen des Geheimdiensts öffentlich gemacht zu haben.

Zwischen 2000 und 3000 Demonstranten demonstrierten in der Hauptstadt Sofia gegen das Vorgehen der Justiz. Sie warfen der konservativen Regierung von Ministerpräsident Boiko Borissow sowie Chefankläger Iwan Geschew ein Komplott gegen den Staatschef vor, der von den oppositionellen Sozialisten unterstützt wird. Radew selbst rief in einer kurzen Rede vor den Demonstranten dazu auf, die "Mafia" innerhalb der Regierung und Staatsanwaltschaft zu vertreiben.

Geschew wies die Vorwürfe zurück, aus politischen Motiven zu handeln. Die Staatsanwaltschaft agiere auf der Grundlage von Beweisen und "kümmert sich nicht um politische Konsequenzen", sagte er. Radew ist ein scharfer Kritiker der Borissow-Regierung, der er "Verbindungen mit den Oligarchen" vorwirft. Er plädiert auch für Verfassungsänderungen, um die Vollmachten des Chefanklägers einzuschränken und ihn einer stärkeren Kontrolle zu unterziehen.

asc/AFP

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