Nach Militärputsch in Burkina Faso Junta-Chef ernennt Übergangsregierung

Paul-Henri Sandaogo Damiba, Präsident von Burkina Faso, bei seiner Amtseinführung am 2. März 2022
Foto:OLYMPIA DE MAISMONT / AFP
Rund sechs Wochen nach dem Militärputsch in Burkina Faso hat Juntachef Paul-Henri Sandaogo Damiba eine Übergangsregierung ernannt. Dem 25-köpfigen Kabinett gehören mehrere Politiker mit Regierungserfahrung an, wie aus einem am Samstagabend veröffentlichten Dekret Damibas hervorgeht. So behält unter anderem der bisherige Verteidigungsminister Barthélémy Simporé seinen Posten. Minister für sozialen Zusammenhalt und nationale Aussöhnung wird Yero Boly, der bereits verschiedene Ministerrollen innehatte.
Zum Interims-Regierungschef war bereits am Donnerstag der 53-jährige Albert Ouedraogo ernannt worden. Seinem neuen Kabinett gehören sechs Frauen an, darunter die neue Außenministerin Olivia Rouamba. Ouedraogos Kabinett soll für eine Übergangszeit von drei Jahren im Amt bleiben.
Damiba war am 24. Januar nach zweitägigen Meutereien in mehreren Kasernen an die Macht gelangt. Er folgte auf den gewählten Präsidenten Roch Marc Christian Kaboré.
Kaboré war vorgeworfen worden, nicht entschlossen genug gegen die dschihadistische Gewalt in dem westafrikanischen Land vorzugehen. Ebenso wie die Nachbarstaaten Mali und Niger wird Burkina Faso seit 2015 von massiver dschihadistischer Gewalt heimgesucht. Dabei wurden in der Region seither mindestens 2000 Menschen getötet und 1,4 Millionen weitere vertrieben.