Aktivistin Italienische Justiz bestätigt Freilassung von Carola Rackete

Die italienische Justiz arbeitet die Festnahme der damaligen Seenotretterin Carola Rackete weiter auf. Nun ist erneut ein Gericht zu dem Ergebnis gekommen: Das hätte nicht passieren dürfen.
Carola Rackete nach ihrer Vernehmung bei der italienischen Staatsanwaltschaft

Carola Rackete nach ihrer Vernehmung bei der italienischen Staatsanwaltschaft 

Foto: Pasquale Claudio Montana Lampo/ dpa

Die frühere Seenotretterin Carola Rackete hatte im Juli vergangenen Jahres das Rettungsschiff "Sea Watch 3" mit 40 Flüchtlingen an Bord entgegen einem Verbot der italienischen Regierung in den Hafen von Lampedusa gesteuert. Daraufhin wurde sie festgenommen. Kurz darauf kam sie wieder frei - zu Unrecht, zumindest aus Sicht der italienischen Staatsanwaltschaft.

Dem hat jetzt das Kassationsgericht in Rom widersprochen. Am Freitag wies es den Einspruch der Staatsanwaltschaft zurück. Die genaue Begründung für die Entscheidung will das Gericht innerhalb von 30 Tagen veröffentlichen. Der Anwalt Racketes, Alessandro Gamberini, zeigte sich "sehr zufrieden". Rackete twitterte: "Das ist ein wichtiges Urteil für alle Seenotretter!"

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Bei der Aktion war die "Sea-Watch 3" gegen ein Schnellboot der italienischen Küstenwache gestoßen, welches das Schiff am Anlegen hindern wollte. Rackete begründete ihr Vorgehen mit der verzweifelten Lage der Menschen an Bord, nachdem sich über zwei Wochen lang kein Hafen zur Aufnahme des Schiffs und der Geflüchtete bereit erklärt hatte. Der fremdenfeindliche frühere Innenminister Matteo Salvini warf ihr vor, die nationale Sicherheit Italiens zu bedrohen.

Wenige Tage nach der Aktion erklärte ein italienisches Gericht die Festnahme der deutschen Kapitänin für ungültig. Eine Richterin entschied, Rackete habe lediglich Menschenleben retten wollen. Diese Freilassung wurde nun vom Berufungsgericht bestätigt. Im Dezember war bereits die im Juli erfolgte Beschlagnahmung der "Sea Watch 3" von der italienischen Justiz wieder aufgehoben worden.

vks/AFP
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