Witze über Ali Chamenei Iran droht »Charlie Hebdo« nach Ayatollah-Karikaturen mit Konsequenzen

In einer Sonderausgabe hat »Charlie Hebdo« Dutzende Zeichnungen veröffentlicht, die den obersten geistlichen Führer Irans verspotten. Die Regierung in Teheran ist empört.
Foto: Iranian Supreme Leader Office / ZUMA Wire / IMAGO

Nach der Veröffentlichung von Karikaturen über Ayatollah Ali Chamenei in der französischen Satirezeitung »Charlie Hebdo« hat Iran Frankreich mit Konsequenzen gedroht. Die »beleidigende« Handlung werde »nicht ohne eine wirksame und entschlossene Antwort bleiben«, schrieb Außenminister Hossein Amir-Abdollahian auf Twitter. Teheran werde der französischen Regierung »nicht erlauben, die Grenzen zu überschreiten«. Sie habe »definitiv den falschen Weg gewählt«.

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Die Wochenzeitung »Charlie Hebdo« hatte am Mittwoch in einer Sonderausgabe zum Jahrestag des tödlichen Anschlags auf ihr Pariser Büro Dutzende Karikaturen veröffentlicht, in denen der oberste geistliche Führer Irans verspottet wurde. Die Zeitschrift erklärte, die Karikaturen seien Teil eines Wettbewerbs, den sie im Dezember zur Unterstützung der regierungskritischen Proteste in Iran ausgeschrieben hatte.

Iran wird von Protestwelle erschüttert

Iran wird seit dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini am 16. September von einer Protestwelle erschüttert. Amini war zuvor von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil ihr ein Verstoß gegen die strengen islamischen Kopftuchvorschriften für Frauen vorgeworfen wurde. Die iranischen Behörden prangern die landesweiten Demonstrationen als »Unruhen« an. Sie beschuldigen den Westen und Oppositionsgruppen, die Unruhen zu schüren.

Die Regierung versucht alles, um weitere Demonstranten abzuschrecken. Zwei Todesurteile wurden bereits vollstreckt. Im Dezember wurde neben dem Urteil gegen Mohammed B. noch ein anderes Todesurteil bestätigt. Im Fall von drei weiteren Verurteilten, darunter ein kurdischer Rapper, ist auf Anordnung des Obersten Gerichts ein neuer Prozess angesetzt worden. Nun droht zwei weiteren Männern die Hinrichtung.

2015 war »Charlie Hebdo« zum Ziel eines islamistischen Anschlags in Paris geworden, nachdem das Blatt mit der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen weltweit Empörung bei strenggläubigen Muslimen ausgelöst hatte. Erst im vergangenen Oktober hatte ein Berufungsgericht siebeneinhalb Jahre nach dem Anschlag hohe Strafen gegen zwei Beschuldigte verhängt.

bam/AFP
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