Tote und Verletzte bei rechtem Aufmarsch Neonazi-Demo in Charlottesville – Organisatoren müssen hohen Schadensersatz zahlen

Bei gewalttätigen Demonstrationen von US-Neonazis im Bundesstaat Virginia starb eine Gegendemonstrantin, als ein Mann in die Menschenmenge fuhr. Nun müssen die Veranstalter Millionen zahlen.
Eine Frau demonstriert vor dem Gericht in Charlottesville im US-Staat Virginia

Eine Frau demonstriert vor dem Gericht in Charlottesville im US-Staat Virginia

Foto: Andrew Shurtleff / AP

Mehr als vier Jahre nach dem Tod einer Gegendemonstrantin am Rande einer Neonazi-Demo in den USA hat ein Gericht die Organisatoren der Demonstration zu mehr als 25 Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt. Die Geschworenen trafen ihr Urteil am Dienstag in einem von neun Einwohnern der Stadt Charlottesville in Virginia angestrengten Zivilverfahren.

Bei der Demonstration im August 2017 war ein Neonazi mit seinem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten gerast. Eine Frau wurde getötet und 29 weitere Menschen verletzt. Der Todesfahrer war ein Rechtsextremist, er wurde 2019 zu lebenslänglich plus 419 Jahren Haft verurteilt.

Verurteilt wurden am Dienstag zwölf Einzelpersonen und fünf Neonazi- und rassistische Organisationen. Die Klägeranwältin Roberta Kaplan begrüßte das Urteil als klares Signal, »dass dieses Land keine von rassistischem oder religiösem Hass getragene Gewalt duldet«.

Der Aufmarsch von Neonazis und anderen Rassisten in Charlottesville – Motto: »Vereint die Rechte« – hatte international für Schlagzeilen gesorgt, vor allem auch deshalb, weil US-Präsident Donald Trump kurz danach das Verhalten von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten gleichsetzte und von »Gewalt auf vielen Seiten« gesprochen hatte.

muk/AFP
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