Sicherheitskonferenz-Chef Heusgen »Russland ist jetzt eine Discounttankstelle für China«

Guckt von oben herab: Xi Jinping bei seinem Besuch im Kreml
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Wladimir Putin und Xi Jinping haben derzeit viel zu besprechen: Der chinesische Staats- und Parteichef traf am Montag zu einem dreitägigen Besuch in Moskau ein. Der Besuch soll offenkundig die guten Beziehungen zwischen Moskau und Peking demonstrieren. Putin will damit auch zeigen, dass er trotz seines Krieges gegen die Ukraine nicht isoliert ist auf internationaler Bühne.
Nach Ansicht von Christoph Heusgen, dem Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, ist der Besuch für beide Machthaber wichtig. Allerdings habe sich mittlerweile ein eindeutiges Kräfteverhältnis herausgebildet – und Russland sei durch seine Selbstisolierung ein Juniorpartner Chinas geworden. »Russland ist jetzt eine Discounttankstelle für China. Das schätzt Xi natürlich«, sagte Heusgen am Montag dem Sender n-tv. Zudem sei Putin durch den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs ein Aussätziger der internationalen Gemeinschaft. »Da passt es ihm natürlich, dass der chinesische Präsident kommt und drei Tage bleibt – das ist eine Aufwertung.«
Umgekehrt brauche Xi Russland im Systemwettbewerb mit den USA. Chinas Machthaber habe Angst, »dass in Russland nach diesem Desaster, das Putin für sein Land angerichtet hat, eine Revolution, ein Umsturz kommt« und sich das Land wieder dem Westen zuwende.
Weitere US-Militärhilfe für die Ukraine
Unterdessen sagten die USA der Ukraine weitere Militärhilfen im Wert von 350 Millionen Dollar (328 Millionen Euro) zu. Wie US-Außenminister Antony Blinken am Montag mitteilte, umfasst das neue Rüstungspaket unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, für Schützenpanzer vom Typ Bradley, für Haubitzen und für Panzer-Abwehrwaffen.
Russland könne den Angriffskrieg gegen die Ukraine umgehend beenden, erklärte Blinken weiter. »Bis Russland das tut, werden wir so lange es dauert, vereint mit der Ukraine stehen.«