Früherer US-Außenminister Colin Powell an Covid-19 gestorben

Der frühere Außenminister der USA, Colin Powell, ist tot. Der pensionierte General starb an den Folgen einer Coronainfektion, wie seine Familie über Facebook mitteilte.
Colin Powell

Colin Powell

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Paul Morigi / Getty Images / Capital Concerts

Unter Präsident George W. Bush war er von 2001 bis 2005 Außenminister der USA – nun ist Colin Powell gestorben: Der pensionierte General starb im Alter von 84 Jahren an den Folgen einer Coronainfektion, wie seine Angehörigen auf Facebook mitteilten. Powell war demnach vollständig gegen das Virus geimpft worden. »Wir haben einen bemerkenswerten und liebenden Ehemann, Vater, Großvater und einen großartigen Amerikaner verloren«, erklärte die Familie.

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Der Republikaner Powell war unter Bush als erster Afroamerikaner der Geschichte Außenminister der USA. Bei seinem Einzug in die Bush-Regierung galt Powell als gemäßigt und wurde im Kabinett zum Gegenspieler des Verteidigungsministers Donald Rumsfeld. Zunächst wollte Powell den US-Angriff auf den Irak nicht unterstützen, stimmte ihm aber letztlich zu. Bekannt wurde Powell dann unter anderem für einen umstrittenen Auftritt vor den Vereinten Nationen 2003, wo er zur Begründung für einen Einmarsch der USA im Irak vermeintliche Belege für Massenvernichtungswaffen präsentierte, die Bagdad gar nicht besaß.

Auftritt bei der Uno »Schandfleck« in Powells Karriere

Später sollte er diesen Schritt bedauern. In einem ABC-Fernsehinterview bedauerte Powell 2005 diese Rede als einen »Schandfleck« in seiner Karriere. Er hatte den Weltsicherheitsrat mit später als falsch erkannten Tatsachenbehauptungen getäuscht – und damit von der Notwendigkeit des Irakkriegs zu überzeugen versucht.

Vor seiner Zeit als Außenminister war Powell – ebenfalls als erster Afroamerikaner – US-Generalstabschef.

Anlässlich der Präsidentschaftswahl im vergangenen November stellte der Republikaner sich hinter den demokratischen Kandidaten Joe Biden und gegen den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. Später brach er ganz mit seiner Partei: Weil die Republikaner Trump bis zuletzt unterstützt hätten, könne er sich »nicht länger als Republikaner« bezeichnen, sagte Powell dem US-Fernsehsender CNN kurz nach dem Sturm auf das Kapitol.

Schon 2008 sprach er eine Wahlempfehlung für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama aus. 2016 stellte er sich hinter die demokratische Kandidatin Hillary Clinton.

mkl/AFP/mfh
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