Wegen Corona-Bedenken Merkel sagt EU-Sondergipfel in Berlin ab

Die EU-Staaten gehen in der Bekämpfung der Corona-Pandemie nur wenig einheitlich vor. Nun soll mehr Vorsicht gelten: Bundeskanzlerin Merkel hat einen Gipfel zur Chinapolitik vorsorglich gekippt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Bulgariens Premier Boyko Borissov beim EU-Gipfel in Brüssel

Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Bulgariens Premier Boyko Borissov beim EU-Gipfel in Brüssel

Foto: Francisco Seco / AP

Erst vor zwei Wochen verkündet, jetzt wieder gekippt: In genau einem Monat hätte in Berlin ein EU-Sondergipfel zu den Beziehungen zu China stattfinden sollen. Nun hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Treffen abgesagt. Hintergrund ist die Sorge vor Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Angesichts der Lage müsse die deutsche EU-Ratspräsidentschaft auf das Treffen verzichten, sagte Merkel in Brüssel. Sie verwies dabei auf mögliche Infektionsgefahren für die Teilnehmer, die Absage sei "eine notwendige Botschaft". Merkel hatte das Sondertreffen erst beim letzten EU-Gipfel Anfang Oktober angekündigt. Es sollte am 16. November in Berlin stattfinden und sich den Beziehungen zu China widmen.

Der EU-Gipfel diese Woche hat aber gezeigt, dass angesichts der steigenden Infektionszahlen persönliche Treffen in absehbarer Zeit schwierig werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin mussten das Treffen wegen Kontakten zu positiv getesteten Personen vorzeitig verlassen. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki war erst gar nicht zum Gipfel angereist, weil er sich derzeit in Quarantäne befindet. 

EU arbeitet an gemeinsamer Corona-Strategie

Die EU will nun stärker zusammenarbeiten, um der Pandemie gemeinsam Herr zu werden. Bislang hatten sich die EU-Staaten schwergetan, sich auf einen gemeinsamen Kurs zu einigen. So gibt es bis heute kaum Absprachen bei Themen wie Reisewarnungen, Maskenpflicht oder Quarantänezeiten. Laut Merkel soll es künftig regelmäßig Konsultationen zwischen den Staats- und Regierungschefs per Videokonferenz geben - je nach Lage sogar im Wochentakt.

mrc/AFP
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