England Johnson will Corona-Lockdown etwas lockern

Die Kontaktbeschränkungen in England werden Großbritanniens Premier Johnson zufolge geringfügig aufgeweicht. Ab Juni sollen dann Läden und Schulen schrittweise geöffnet werden.
Boris Johnson bei der Fernsehansprache

Boris Johnson bei der Fernsehansprache

Foto: ANDREW PARSONS/ AFP

Boris Johnson, Premierminister Großbritanniens, hat für England eine vorsichtige Lockerung der Kontaktbeschränkungen in der Coronavirus-Pandemie angekündigt. "Die Zahl der Todesfälle ist tragisch, das Leiden immens", sagte Johnson in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Trotzdem sei es gelungen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Daher könne nun in langsamen Schritten mit Lockerungen begonnen werden.

Die Menschen werden nun nicht mehr dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben, sondern "wachsam" zu sein. Wer nicht von zu Hause aus arbeiten könne, solle unter Beachtung der Abstandsregeln wieder zur Arbeit gehen, sagte Johnson.

Von kommendem Mittwoch an sei Sport im Freien wieder uneingeschränkt erlaubt, solange er nicht mit Menschen aus anderen Haushalten betrieben werde. Reisen innerhalb Englands, beispielsweise zu Nationalparks oder an die Küste, werden ebenfalls wieder zugelassen.

Teilweise Öffnung von Restaurants, Läden und Schulen

Frühestens Anfang Juni könnten auch wieder Läden und Schulen schrittweise geöffnet werden. Von Juli an sei womöglich an eine teilweise Öffnung von Restaurants und Betrieben mit Publikumsverkehr zu denken.

Die Lockerungen gelten Johnson zufolge nicht für die britischen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon rief die Schotten dazu auf, weiterhin zu Hause zu bleiben. Die Botschaft der Regierung in London, wachsam zu sein, kritisierte sie als vage. Auch Oppositionschef Keir Starmer von der Labour-Partei kritisierte die Änderungen als unklar.

Johnson stellte zudem ein System von fünf Warnstufen vor, mit denen in Zukunft die Situation in Großbritannien bewertet werden soll. Die Einstufung werde von der Höhe der Übertragungsrate des Virus abhängen, die nun etwas unter eins liege. Weitere Details seines Fahrplans werde er am Montag im Parlament vorstellen, sagte der konservative Politiker.

kko/dpa
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