Corona-Infektion Johnson führt Regierungsgeschäfte trotz Klinikaufenthalt weiter

Boris Johnson: Die Krankenhauseinweisung sei eine "Vorsichtsmaßnahme" gewesen
Foto: Daniel Leal-Olivas/ AFPAm Sonntag wurde der britische Premierminister Boris Johnson wegen seiner Corona-Infektion vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Dort hat er auch die Nacht verbracht. Seine Regierungsarbeit wird Johnson jedoch trotz des Klinikaufenthalts fortsetzen. Er werde auch im Krankenhaus laufend über die aktuelle Entwicklung informiert und leite weiterhin die Regierungsgeschäfte, sagte Staatssekretär Robert Jenrick in der BBC.
Es gehe dem Premierminister gut, sagte Jenrick weiter. "Er bleibt so lange wie nötig im Krankenhaus", hieß es weiter. Jenrick rechnet jedoch damit, dass Johnson schon bald wieder in die Downing Street zurückkehren könne.
Johnson war vor zehn Tagen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Nach gut einer Woche in Quarantäne wurde der 55-Jährige am Sonntagabend in ein Krankenhaus eingeliefert. Laut einem Bericht der "Times" wird er mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt.
Johnsons Büro hatte die Krankenhauseinweisung als "Vorsichtsmaßnahme" bezeichnet. Wegen der anhaltenden Symptome des Premierministers habe ihm sein Arzt zu weiteren Untersuchungen in einer Klinik geraten, erklärte die Downing Street. Diese Untersuchungen sollen nach Angaben von Jenrick nun am Montag stattfinden.
Seit seinem positiven Virus-Test hatte sich Johnson in der Wohnung über seinem Amtssitz in der Downing Street in Quarantäne befunden. Auch in der Quarantäne habe Johnson "sehr hart" gearbeitet, sagte Jenrick. Eigentlich war damit gerechnet worden, dass er am vergangenen Freitag wieder öffentliche Termine wahrnehmen würde. In einer Videobotschaft erklärte er an diesem Tag jedoch, dass er sich zwar besser fühle, aber immer noch Fieber habe.
Falls Johnson die Leitung der Regierungsgeschäfte vorerst nicht mehr wahrnehmen kann, soll Außenminister Dominic Raab dies übernehmen. Raab leitet am Montagvormittag auch die tägliche Coronavirus-Krisensitzung der Regierung.