Wegen Bayram-Feiertagen Türkei verhängt erstmals landesweite Ausgangssperre

Um die zu den Bayram-Feierlichkeiten üblichen Familienbesuche zu unterbinden, hat die türkische Regierung eine Ausgangssperre verhängt. Die Regelung gilt bis Dienstagnacht.
Menschen beim Einkaufen in Istanbul

Menschen beim Einkaufen in Istanbul

Foto: SEDAT SUNA/EPA-EFE/Shutterstock

In der Türkei hat in der Nacht zum Samstag eine erste landesweite Ausgangssperre während der Corona-Pandemie begonnen. Sie trat um Mitternacht in Kraft und soll über die Bayram-Feiertage zum Ende des Ramadan noch bis Dienstagnacht gelten.

Mit der Regelung möchte die Regierung unter anderem die zu Bayram üblichen Familienbesuche unterbinden und so eine weitere Verbreitung von Covid-19 verhindern. Die Türkei meldet seit Längerem sinkende Opferzahlen und hat begonnen, Beschränkungen zu lockern. Unter anderem durften in der vergangenen Woche Frisöre und Einkaufszentren wieder öffnen.

Bäckereien, Kliniken und Apotheken bleiben auf

Am Samstag gibt es für einige Stunden noch Einkaufsmöglichkeiten vor den Festlichkeiten. Bäckereien und Anbieter von Süßigkeiten sowie Kliniken, Apotheken und andere als wichtig eingestufte Dienstleister dürfen über den gesamten Zeitraum hinweg offen bleiben. Gemeinsame Gebete in Moscheen sind aber auch an Bayram weiter verboten.

Ausgehverbote hatte die Regierung in einigen Städten und Provinzen bereits in den vergangenen Wochen über Wochenenden und lange Wochenenden verhängt.

Auf längere und landesweite Ausgangssperren hatte die Türkei verzichtet, um die angeschlagene Wirtschaft nicht weiter zu belasten. Komplette Verbote galten nur gruppenweise, beispielsweise für Senioren ab 65 Jahre. Mit den Lockerungen der Maßnahmen dürfen aber auch sie an festgelegten Tagen wieder aus dem Haus - beispielsweise am Sonntag.

Gesundheitsminister Fahrettin Koca meldete, dass sich bisher in der Türkei rund 155.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert hätten. In den vergangenen 24 Stunden seien 27 Menschen gestorben. Damit gab es nach offiziellen Angaben insgesamt rund 4300 Todesfälle.

kfr/dpa

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