Sehnsuchtsort für »Querdenker« Paraguay macht Grenzen für Ungeimpfte dicht

Coronaimpfung in Asunción
Foto: Jorge Saenz / APIn den vergangenen zwei Jahren der Pandemie hat sich Paraguay zu einem beliebten Auswanderungsland für Impfgegnerinnen und Impfgegner entwickelt. Nun macht das südamerikanische Land dicht: Angesichts steigender Infektionszahlen mit dem Coronavirus dürfen Ungeimpfte nicht mehr einreisen.
Mehr als ein Dutzend Ausländer ohne vollständigen Impfschutz seien bei ihrer Ankunft bereits abgewiesen und in ihre Heimatländer zurückgeschickt worden, sagte die Leiterin der Einwanderungsbehörde, María de los Ángeles Arriola, im Radiosender ABC. Darunter waren auch sechs Deutsche.
Seit der vergangenen Woche müssen Menschen bei der Einreise nach Paraguay eine Impfung mit mindestens zwei Dosen nachweisen. Schon vorher galt das Gesetz zur Maskenpflicht als eines der strengsten in Südamerika.
Zuletzt waren dennoch zahlreiche Impfgegner und Pandemieleugnerinnen – vor allem auch aus dem deutschsprachigen Raum – in das südamerikanische Land ausgewandert. In den sozialen Netzwerken kursieren viele Videos, in denen Menschen, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, zu einem Neustart in Paraguay geraten wird. Oftmals werden in diesen Beiträgen auch Verschwörungserzählungen transportiert.
Insgesamt kamen allein im vergangenen Jahr mehr als tausend Deutsche nach Paraguay, wie die Deutsche Welle berichtet; nicht alle können der »Querdenken«-Szene zugeordnet werden. Allerdings sind auch viele »Reichsbürger« darunter.
Schon vor der Coronapandemie hatten sich immer mehr Rechtsextreme in Paraguay angesiedelt, wie die Deutsche Welle berichtet. Zuletzt waren die Infektionszahlen in Paraguay sprunghaft angestiegen. Bislang haben sich in dem südamerikanischen Land über 500.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, fast 17.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Etwa 42 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.