Hohe Inzidenz, niedrige Impfquote Kroatische Ärzte sehen Gesundheitssystem vor dem Kollaps

Wegen hoher Fallzahlen stehen die Kliniken in Kroatien vor der Überlastung. Das Gesundheitssystem »existiert nicht mehr«, warnt ein Ärzteverband. Beatmungsplätze seien nur mit Beziehungen zu erhalten.
Warteschlange vor einer Teststation in Zagreb

Warteschlange vor einer Teststation in Zagreb

Foto: Slaven Branislav Babic/PIXSELL / imago images/Pixsell

Koatiens Verband der Krankenhausärzte (HUBOL) fürchtet eine Überlastung der Krankenhäuser durch schwer kranke Covid-Patienten. Kroatiens Gesundheitssystem »existiert nicht mehr«, hieß es laut kroatischen Medien in einer Stellungnahme. »Das System existiert nicht, wenn man Beziehungen braucht, um eher an ein Bett zu gelangen, das mit Sauerstoff versorgt wird.«

Zugleich kritisierte der Verband die Regierung. Während »Patienten mit einer Covid-Erkrankung stundenlang im Krankenhaus warten, weil keine Plätze frei sind«, würden oberste Regierungsbeamte das Thema »auf der Ebene überheblicher narzisstischer Jugendlicher« behandeln.

Derzeit befinden sich in Kroatien 1418 Corona-Patienten in Krankenhausbehandlung, davon 170 mit Beatmungsgerät. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität während der vergangenen zwei Wochen drastisch an: Bis Sonntag waren es 587,9 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner. 52,6 Prozent der Bevölkerung hatte den vollen Impfschutz.

mic/dpa

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