Corona-Erkrankung Trump könnte Krankenhaus laut Ärzten am Montag verlassen

Donald Trumps Ärzte haben erneut von einem guten Verlauf seiner Corona-Erkrankung gesprochen. Sie räumten aber ein, dass die Sauerstoffsättigung im Blut des Präsidenten zwischenzeitlich unter 94 Prozent gesunken sei.
Trumps Leibarzt Sean Conley

Trumps Leibarzt Sean Conley

Foto: BRENDAN SMIALOWSKI / AFP

Der gesundheitliche Zustand von US-Präsident Donald Trump hat sich nach Angaben seines Leibarztes Sean Conley "weiter verbessert". Der 74-Jährige sei auf den Beinen und könne womöglich schon am Montag wieder vom Weißen Haus aus arbeiten, sagte Conley am Sonntag. (Das vollständige Video der Pressekonferenz finden Sie hier .)

Der Mediziner räumte ein, dass es dem Präsidenten am Freitagmorgen nicht gut gegangen sei: Trump habe "hohes Fieber" gehabt und seine Sauerstoffsättigung im Blut sei zwischenzeitlich auf "unter 94 Prozent gefallen"; genauere Angaben machte er nicht. Daraufhin sei dem Präsidenten rund eine Stunde lang Sauerstoff zugeführt worden - auch wenn Trump selbst dies zunächst abgelehnt habe. Wenn Covid-19 die Lunge angreift, wird der Körper schlechter mit Sauerstoff versorgt. Später sei der US-Präsident zur Sicherheit ins Krankenhaus verlegt worden.

DER SPIEGEL

Am Samstag sei Trumps Blutsauerstoffgehalt erneut auf rund 93 Prozent gefallen, sagte Conley. Er sei dann zwischenzeitlich mit dem Steroid Dexamethasone behandelt worden, ergänzte der Arzt Brian Garibaldi. Weitere Details nannte er nicht. Dexamethasone wird gemeinhin bei schweren Covid-19-Verläufen eingesetzt. Manche Experten glauben, es könne eine Genesung eher erschweren, weil es womöglich das Immunsystem schwäche.

Fragen, ob Trumps Lungen durch die Covid-19-Erkrankung Schaden genommen haben, ließ Conley unbeantwortet. "Es gibt einige erwartete Befunde, aber nichts von größeren klinischen Bedenken", sagte er nur.

Trump erhielt laut Conley am Samstag seine zweite Infusion mit dem Medikament Remdesivir - es hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist. Conley hatte eine fünftägige Behandlung mit Remdesivir in Aussicht gestellt. Die Behandlung verlaufe bislang komplikationsfrei, hieß es.

Die Angaben vom Sonntag sind eine kommunikative Kurskorrektur. Conley hatte den Gesundheitszustand des Präsidenten am Samstag zunächst extrem positiv dargestellt; schon wenige Minuten später widersprach ihm Trumps Stabschef Mark Meadows mit den Worten, einige Werte des Präsidenten seien am Freitag "sehr beunruhigend" gewesen. Trumps Leibarzt und das Weiße Haus waren deshalb stark in die Kritik geraten.

Trump war am Freitagabend nach seiner Infektion mit dem Coronavirus in das Walter-Reed-Krankenhaus in Bethesda bei Washington gebracht worden.

ssu/Reuters
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