Coronainfektionen Frankreich und Dänemark werden zu Corona-Hochrisikogebieten

Einkaufzentrum Magasin du nord in Kopenhagen
Foto: Francis Joseph Dean/Dean Picture / imago images/Dean PicturesWegen hoher Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Frankreich und Dänemark von Sonntag an als Hochrisikogebiete ein. Das gilt auch für Norwegen, den Libanon und Andorra, wie das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt gab.
Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts verbunden. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.
In ganz Europa steigen die Infektionszahlen – Grund dafür ist auch die rasche Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante Omikron. Inzwischen sind bis auf Luxemburg alle Nachbarländer Deutschlands als Hochrisikogebiete eingestuft. Von der Risikoliste gestrichen werden Bulgarien, Estland, Lettland, Albanien, Nordmazedonien und Moldau. Insgesamt gelten damit mehr als 50 Länder ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete. Hinzu kommen acht Virusvariantengebiete in Afrika, für die noch strengere Einreisebeschränkungen gelten. Sie waren wegen der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus in die höchste Risikokategorie eingestuft worden.
Zuletzt hatte das RKI Polen und die Schweiz als Hochrisikogebiete eingestuft. In der Europäischen Union hatte es im Spätsommer zwischenzeitlich gar keine Corona-Hochrisikogebiete gegeben. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Coronalage.
Jeder Fünfte Infizierte in Dänemark mit Omikron-Variante
In Dänemark sind in den letzten Wochen die Coronazahlen sprunghaft angestiegen. Am Freitag erreichte die Zahl der Neuinfektionen einen Rekordwert von rund 12.000. Mehr als ein Fünftel davon habe die Omikron-Variante, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Da sich diese Variante noch schneller als die Delta-Variante verbreitet, kündigte die Regierung Maßnahmen an, die die Aktivitäten der Bevölkerung reduzieren sollen.
Theater, Kinos, Zoos, Vergnügungsparks und Veranstaltungslokale sollen schließen und Restaurants nur noch bis 23 Uhr geöffnet haben. Außerdem soll das Impfen und Testen intensiviert werden. Bereits in der letzten Woche hatte die Regierung beschlossen, Schulkinder eine Woche früher in die Weihnachtsferien zu schicken.
In Frankreich gilt Geimpften-Status nur noch mit Booster
Auch in Frankreich ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen Wochen immer weiter nach oben geschnellt. Zuletzt steckten sich landesweit innerhalb einer Woche etwa 515 Menschen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner an. In manchen Gegenden liegt der Wert noch deutlich höher. In Drôme in Südostfrankreich etwa betrug er zuletzt 1066.
Im Kampf gegen die fünfte Coronawelle hatte Frankreich zuletzt die Boosterimpfung für den Erhalt des Geimpften-Status zur Voraussetzung gemacht. Wessen Impfung bereits sieben Monate zurückliegt, der benötigt ab Mitte Januar die Auffrischimpfung, um weiterhin als geimpft zu gelten. Für Menschen über 65 Jahre gilt dies bereits. Für den Besuch von Gastronomie, Kultur- und Sportstätten sowie Fahrten mit dem Reisebus oder Fernzug gilt in Frankreich die 3G-Regel. Zutritt erhält also nur, wer nachweislich geimpft, genesen oder frisch negativ getestet ist. Zudem muss auch im Freien Maske getragen werden, wenn es voll ist – etwa in der Warteschlange oder in der Seilbahn.