Pandemie Mehrere Minister in Simbabwe an Folgen von Covid-19 gestorben

Die Corona-Pandemie trifft die Regierung von Simbabwe hart: Vier Kabinettsmitglieder sind durch das Virus gestorben, weitere sollen schwer erkrankt sein.
Simbabwes Außenminister Sibusiso Moyo: Er starb bereits am Mittwoch an den Folgen von Covid-19

Simbabwes Außenminister Sibusiso Moyo: Er starb bereits am Mittwoch an den Folgen von Covid-19

Foto: -- / dpa

Im südafrikanischen Krisenstaat Simbabwe hat die Regierung innerhalb weniger Stunden zwei weitere Kabinettsmitglieder durch das Coronavirus verloren. Verkehrsminister Joel Matizas Tod wurde am späten Freitagabend von der Regierung bekannt gegeben – Außenminister Sibusiso Moyo starb weniger als zwei Tage zuvor ebenfalls an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.

Moyo war im Umfeld des Putsches bekannt geworden, bei dem das Militär 2017 die Macht im Land übernommen und den langjährigen Machthaber Robert Mugabe unter Hausarrest gestellt hatte. Moyo, damals im Rang eines Generalmajors, hatte damals mehrfach im Fernsehen erklärt, das Militär habe die Macht nur zwischenzeitlich übernommen. Er versicherte damals, es handele sich nicht um einen Putsch und man werde bald zur Normalität zurückkehren. Zwei Wochen später wurde er von Mugabes Nachfolger Emmerson Mnangagwa zum Außen- und Handelsminister gemacht.

Mehrere Tote, viele Erkrankte im Kabinett

Seit Beginn der Pandemie sind damit bereits vier Minister an Komplikationen im Zuge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Nach offiziell unbestätigten Medienberichten sollen mehrere weitere Kabinettsmitglieder in einer Privatklinik mit dem Tode ringen.

»Wir befinden uns in einer düsteren Wolke, die wir baldmöglichst loswerden müssen«, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister John Mangwiro am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. Er stellte eine Verschärfung des Anfang Januar verhängten Lockdowns in Aussicht. »Wir haben gesehen, dass nicht alle Menschen den Lockdown respektieren«, sagte er.

Nach den bisherigen Bestimmungen dürfen die Menschen ihre Häuser zwischen 18 Uhr und 6 Uhr nicht verlassen. Bei Versammlungen sind maximal 30 Teilnehmer erlaubt. Unter anderem müssen Restaurants, Bars und Sportangebote schließen.

Seit Beginn der Pandemie wurden in dem afrikanischen Land 30.523 Infektionen verzeichnet, 962 Menschen starben an den Folgen von Covid-19.

Die Zahlen sind im Vergleich zu denen anderer Länder zwar gering, aber dennoch hoch genug, um das Gesundheitssystem des Landes in Schwierigkeiten zu bringen. In den sozialen Medien wird zunehmend der Regierung die Schuld gegeben, die dem Krankenhauspersonal geforderte Schutzkleidung sowie Gehaltserhöhungen verweigerte und damit einen Streik provozierte.

mak/dpa
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