Bidens virtueller Corona-Gipfel USA wollen Impfspenden an ärmere Länder verdoppeln

Die USA wollen zur Bekämpfung der Pandemie ärmeren Ländern weitere 500 Millionen Impfdosen überlassen. Diesen Schritt werde Präsident Biden beim virtuellen Corona-Gipfel ankündigen, hieß es von der US-Regierung.
US-Präsident Joe Biden

US-Präsident Joe Biden

Foto: Andrew Harnik / dpa

Fachleute sind sich einig: Um die Coronakrise zu überwinden, müssen überall auf der Welt ausreichend viele Menschen geimpft sein. In vielen Ländern liegt die Impfquote aber gerade einmal bei wenigen Prozent – auch, weil die Industriestaaten wenig Interesse daran zeigten, Impfstoff zu teilen, solange sie selbst unter Knappheit litten.

Inzwischen ist in Deutschland oder den USA eher das Problem, dass es nicht genug Menschen gibt, die sich noch impfen lassen wollen. Vor diesem Hintergrund haben die USA vor, weitere 500 Millionen Corona-Impfdosen an ärmere Länder zu spenden. Das werde Präsident Joe Biden bei seinem virtuellen Corona-Gipfel an diesem Mittwoch ankündigen, sagte eine hohe Regierungsbeamtin.

Diese Spende sei an keine Bedingungen geknüpft. Die Dosen von den Herstellern Pfizer/Biontech sollten in den USA produziert werden und an ärmere Länder gehen. Bidens Regierung hatte bereits vor dem G7-Gipfel im englischen Cornwall im Juni eine Spende von 500 Millionen Impfdosen angekündigt (lesen Sie hier mehr ).

Insgesamt belaufen sich die Zusagen der USA damit auf 1,1 Milliarden Impfdosen-Spenden. Man habe bisher rund 160 Millionen dieser Dosen in etwa hundert Länder der Welt geliefert – darunter Peru, Pakistan, Sri Lanka oder Äthiopien. Man arbeite daran, die Produktionskapazitäten in den USA weiter auszubauen.

Biden hat für diesen Mittwoch einen Onlinegipfel zur Coronapandemie einberufen. Er sollte am späten Nachmittag deutscher Zeit beginnen. Ziel sei es, Staats- und Regierungschefs, Vertreter internationaler Organisation mit Nichtregierungsorganisationen und der Privatwirtschaft zusammenzubringen, um sich auf eine »gemeinsame Vision zur Bekämpfung« von Corona zu einigen, hieß es vorab aus dem Weißen Haus. Anlass ist die parallel laufende Uno-Generaldebatte in New York.

100 Millionen Impfdosen von Deutschland

Zentrales Thema bei dem Impfgipfel ist, den Zugang zu Impfstoff gerechter zu verteilen. Das Treffen solle rund vier Stunden dauern. Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als hundert Staaten und Organisationen sollen demnach daran teilnehmen – darunter auch Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Der Gipfel wird sich den Informationen zufolge in vier unterschiedliche Sitzungen aufteilen. Live-Redebeiträge und Videobotschaften wurden angekündigt. Deutschland hat zugesagt, bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen für andere Länder bereitzustellen.

als/dpa/AFP
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