Covid-19 Erster Coronavirus-Todesfall in den USA

US-Präsident Trump hielt eine Ausbreitung des Coronavirus in seinem Land zunächst nicht für unvermeidlich. Nun hat er seine Einschätzung geändert: 22 Menschen seien an der Lungenkrankheit bereits erkrankt
Foto: ROBERTO SCHMIDT/ AFPVor Kurzem spielte Präsident Donald Trump die Risiken des Coronavirus herunter: Er denke nicht, dass eine Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 in den USA unvermeidlich sei. Nun ist in den Vereinigten Staaten der erste Mensch an einer Corona-Erkrankung gestorben. Die Gesundheitsbehörde im Bundesstaat Washington bestätigte den Todesfall in King County in der Nähe von Seattle.
In einem Statement sagte Trump, bei der Toten handle es sich um eine Risikopatientin Ende 50. Bereits 22 Menschen seien in den USA mit dem Coronavirus infiziert, weitere Fälle seien wahrscheinlich. Weitere 47 Fälle gab es nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC vom Freitag bei US-Staatsbürgern, die aus Japan oder China zurück in die Vereinigten Staaten gebracht wurden.
Trump sagte, die Vereinigten Staaten seien auf weitere Erkrankungen vorbereitet. Am Mittwoch hatte er Vizepräsident Mike Pence damit beauftragt, den Kampf gegen das Virus zu leiten.
Trump veranlasste zudem einen Einreisestopp für Reisende aus Iran. Pence sagte, die Restriktionen würden auf alle ausländischen Einreisenden ausgeweitet, die innerhalb der letzten 14 Tage Iran besucht hatten. Er hielt US-Amerikaner zudem an, nicht nach Südkorea und Italien zu reisen. Für beide Länder gilt eine Reisewarnung der höchsten Kategorie.
Trump überlegt, Grenze zu Mexiko zu schließen
Präsident Trump sagte, er denke zudem darüber nach, die Grenze zu Mexiko zu schließen, um eine Verbreitung von Covid-19 einzudämmen.
Washington war der erste Bundesstaat, in dem eine Infektion mit der neuartigen Lungenkrankheit festgestellt wurde. Die infizierte Person war von einer Reise aus China wiedergekehrt. Inzwischen ist die Person genesen.
Am Freitag hatte Trump gesagt, von den erkrankten Personen gehe es vielen "sehr viel besser". Nur eine Frau sei "sehr krank". Er hoffe, dass sich auch ihr Zustand bessere. Unklar war zunächst, ob es sich bei dem ersten Todesopfer um diese Frau handelte.
Die Leiterin der CDC-Abteilung für Immunisierung und Atemwegserkrankungen, Nancy Messonnier, hatte am Dienstag gesagt, es sei weniger eine Frage, ob sich das Virus in den USA ausbreiten würde, sondern vielmehr, wann das geschehen werde.
Weltweit wurden bislang mehr als 85.000 Fälle des neuartigen Coronavirus bestätigt, mehr als 2900 Menschen starben bislang an der Atemwegserkrankung Covid-19.