Demokratische Republik Kongo Uno-Blauhelme finden Massengräber mit fast 50 Toten

In zwei Dörfern im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo sind Uno-Blauhelmsoldaten auf Massengräber mit 49 toten Zivilisten gestoßen. Zuvor waren aus der Region Angriffe mutmaßlicher Milizen gemeldet worden.
Blauhelmsoldaten in der Demokratischen Republik Kongo (Archivbild)

Blauhelmsoldaten in der Demokratischen Republik Kongo (Archivbild)

Foto: AFP

Uno-Blauhelme haben im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo Massengräber mit 49 toten Zivilisten gefunden. Unter den Toten seien zwölf Frauen und sechs Kinder, teilte Uno-Sprecher Farhan Haq laut der Nachrichtenagentur AFP mit. Demnach entdeckten die Soldaten die Gräber in den Dörfern Nyamamba und Mbogi während einer Patrouille in der Provinz Ituri, nachdem von dort Angriffe mutmaßlicher Codeco-Milizen gemeldet worden waren.

Haq forderte eine Untersuchung, um herauszufinden, ob es eine Verbindung zwischen den Angriffen und den Massengräbern gibt. Die Uno-Mission Monusco unterstütze »das kongolesische Justizsystem bei der Untersuchung der Angriffe und fordert, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden«, betonte er.

In Ituri nahe der Grenze zu Uganda war es dem Bericht zufolge in den vergangenen Wochen wiederholt zu Angriffen der Codeco-Miliz gekommen. Die Miliz gilt als bewaffnete politisch-religiöse Sekte, die nach eigenen Angaben die Interessen der Volksgruppe der Lendu verteidigt.

Laut Menschenrechtsaktivist Dieudonne Lossa wurden seit Anfang Januar mehr als 80 Zivilisten in der Provinz getötet. Uno-Sprecher Haq warnte vor einer »erheblichen Verschlechterung der Sicherheitssituation« in der Region. Erst Ende vergangenen Jahres waren bei einem mutmaßlichen Überfall der Miliz M23 mehr als 270 Zivilisten im Osten des Landes ermordet worden.

dam/AFP
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