"Feier" im Weißen Haus Trump beschimpft US-Demokraten nach Impeachment-Freispruch

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US-Präsident Donald Trump hat nach dem Ende seines Amtsenthebungsverfahrens wegen der Ukraineaffäre die US-Demokraten hart angegriffen.
Sie seien "boshaft und gemein", sagte Trump bei einer Ansprache vor Anhängern, seiner Familie und seinen Anwälten im Weißen Haus. "Sie sind verdammt boshaft."
Den demokratischen Impeachment-Anklageführer Adam Schiff beschimpfte Trump als "boshafte und furchtbare Person". Auch Oppositionsführerin Nancy Pelosi sei "furchtbar".
Er sei von Anfang an "sehr unfair" behandelt worden, sagte Trump in seiner offenbar über weite Teile improvisierten Rede. Die Demokraten seien "lausige Politiker" und würden für eine "lausige Politik" eintreten. Trump machte sich auch über den republikanischen Senator Mitt Romney lustig, der als einziger Konservativer für die Amtsenthebung Trumps gestimmt hatte.
Der US-Senat hatte Trump am Mittwoch mit der Mehrheit der Republikaner in der Ukraineaffäre freigesprochen.
Freispruch durch den Senat, trotz zahlreicher Belege
Die anklagenden US-Demokraten hatten Trump nachgewiesen, dass dieser den ukrainischen Präsidenten mit dem Zurückhalten einer 400 Millionen Dollar umfassenden Militärhilfe dazu drängen wollte, Ermittlungen wegen Korruptionsverdacht gegen Trumps möglichen Rivalen im Präsidentschaftswahlkampf, den US-Demokraten Joe Biden, anzustrengen.
Die für eine Amtsenthebung notwendige Zweidrittelmehrheit wurde bei beiden Anklagepunkten Amtsmissbrauch und Behinderung des Kongresses aber klar verfehlt. Die Republikaner hatten sich trotz zahlreicher Belege für ein Fehlverhalten Trumps hinter den Präsidenten gestellt.
Am Donnerstag dankte Trump bei seiner Ansprache im Weißen Haus seinen Unterstützern in Repräsentantenhaus und Senat und bezeichnete sie als "Krieger". Er stellte die Parlamentarier mit ausführlichen Anekdoten und Witzen vor.

"Trump freigesprochen": Sonst ein Gegner der Zeitung, ist der US-Präsident von dieser für ihn positiven Titelseite der "Washington Post" angetan
Foto: LEAH MILLIS/ REUTERSSein Auftritt sei weder eine Pressekonferenz noch eine Rede, betonte der Präsident. "Es ist eine Feier." Zwischenzeitlich hielt er eine Ausgabe der "Washington Post" vom Donnerstag mit dem Titel "Trump freigesprochen" in die Höhe. Sonst macht der US-Präsident anerkannte Medien wie die "Post" oder die "New York Times" meist verächtlich und wirft ihnen vor, Unwahrheiten zu verbreiten.