US-Präsident Trump bricht TV-Interview ab

"Fake", "parteiisch": Donald Trump hat ein TV-Gespräch empört vorzeitig beendet, das am Sonntag ausgestrahlt werden sollte - und droht dem Sender CBS.
US-Präsident Donald Trump

US-Präsident Donald Trump

Foto: Andrew Harnik / AP

Zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat Amtsinhaber Donald Trump ein TV-Interview vorzeitig abgebrochen. Das teilte der Fernsehsender CBS am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Trump drohte auf Twitter damit, einen Mitschnitt noch vor dem geplanten Ausstrahlungstermin am kommenden Sonntag selbst zu veröffentlichen.

Er kritisierte das mit der renommierten Journalistin Lesley Stahl für die CBS-Sendung "60 Minutes" geführte Gespräch als "Fake" und "parteiisch". Vor der Wahl sollte das Interview Teil einer "60 Minutes"-Sonderausgabe über den Republikaner Trump und seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden an diesem Sonntag sein.

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Trump sprach von einem "furchtbaren Eingriff" in die Wahl am 3. November. Bei einem Wahlkampfauftritt am Dienstagabend in Erie im US-Bundesstaat Pennsylvania schien er CBS zu drohen. "Ihr müsst euch anschauen, was wir mit '60 Minutes' machen. Ihr werdet einen solchen Kick daraus bekommen", sagte der Präsident vor jubelnden Anhängern. "Lesley Stahl wird nicht glücklich darüber sein."

Bereits zuvor hatte Trump ein kurzes Video auf Twitter veröffentlicht, zu dem er schrieb: "Lesley Stahl von '60 Minutes' ohne Maske im Weißen Haus nach ihrem Interview mit mir. Da kommt noch viel mehr."

Der Sender CBS sagte daraufhin dem Magazin "Forbes ", dass Trump mit seinem Vorgehen eine Übereinkunft breche, die für die Aufnahme des Interviews getroffen wurde. Demnach habe das Weiße Haus das Interview nur zum Zwecke der Archivierung aufnehmen dürfen.

Trump, der zu Monatsbeginn selbst an Covid-19 erkrankte, trägt fast nie einen Mund-Nasen-Schutz. Zudem hat er wiederholt nachweislich falsche Aussagen über Gesichtsmasken und das Coronavirus verbreitet. Medien, die kritisch über ihn berichten, bezeichnet der US-Präsident als "Volksfeinde" und ihre Berichte als "Fake News". Regelmäßig wirft er US-Medien vor, diese würden Biden nicht annähernd so hart angehen wie ihn.

Ihm wird vorgeworfen, im Wahlkampf eine Diffamierungskampagne gegen Biden zu fahren. In den Umfragen liegt der US-Präsident seit Monaten hinter dem Demokraten.

mfh/dpa
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