Donald Trump, US-Präsident
"Wir werden nach Wisconsin fahren"
Präsident Trump macht sich auf den Weg nach Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin. Seit der Afroamerikaner Jacob Blake hier von einem Polizisten niedergeschossen und schwer verletzt wurde, war es in der Stadt zu gewalttätigen Protesten gekommen. Trumps Reise steht nun ganz unter dem Motto von "Recht und Ordnung". Sein Besuch hat allerdings im Vorfeld schon für Unruhe gesorgt.
Reporter:
"Es gibt Bedenken, dass Ihr Besuch dort eher die Spannungen verschärfen und zu mehr Gewalt führen könnte. Haben Sie darüber nachgedacht?"
Donald Trump, US-Präsident:
"Es könnte aber auch die Begeisterung steigern - und die Liebe und den Respekt für unser Land. Und deshalb fahre ich hin. Es gibt viel Unterstützung für uns in Wisconsin."
Allerdings hatte der Gouverneur von Wisconsin Tony Evers in einem öffentlichen Brief den Präsidenten dazu aufgerufen, den Besuch zu diesem Zeitpunkt abzusagen. Der Bürgermeister der Stadt äußerte sich ebenfalls äußerst verhalten:
John Antariam, Bürgermeister von Kenosha
"Ich glaube, Kenosha braucht zu diesem Zeitpunkt vor allem Frieden und Heilung. Es wäre nett gewesen, wenn er noch etwas abgewartet hätte. Aber nun ist es wie es ist."
David Beth, Sheriff von Kenosha County
"Sollte er herkommen? Manche sagen ja, manche nein. Meine eigene Meinung dazu spielt keine Rolle. Ich weiß nur, dass er kommt und wir werden ihn bestmöglich beschützen."
Mit der Familie von Jacob Blake wird Trump bei seiner Reise höchstwahrscheinlich nicht zusammentreffen.
Donald Trump, US-Präsident
"Ich werde es vielleicht irgendwann tun. Aber sie wollten, dass ein Anwalt dabei ist, und das fand ich unangemessen. Aber ich habe beste Grüße ausgerichtet. Und ich sprach mit dem Pfarrer der Familie."
Kayleigh McEnany, Pressesprecherin Weißes Haus
"Derzeit planen wir Treffen mit der örtlichen Polizei und einigen Geschäftseigentümer. Der Präsident will die Schäden besichtigen. Aber es wird im Laufe der Zeit mehr Details dazu geben."
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten
"Glaubt jemand wirklich, es wird weniger Gewalt geben, wenn Donald Trump wiedergewählt wird?"
Auch Trumps Gegner Joe Biden erwägt einen Besuch in der Stadt.
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten
"Ich überprüfe das gerade - ich hoffe, dass es klappt."
Der Wahlkampf wird nun also auf den Straßen von Kenosha, Wisconsin stattfinden. Bleibt abzuwarten, wie der amtierende Präsident dort empfangen wird.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es irrtümlich, Jacob Blake sei tot. Richtig ist, dass der Afroamerikaner durch sieben Schüsse in den Rücken schwer verletzt wurde. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.