US-Außenministerium Trump feuert internen Ermittlerchef

Ermittler Steve Linick
Foto: NICHOLAS KAMM/ AFPDonald Trump hat nach Angaben eines demokratischen Abgeordneten einen internen Ermittler des Außenministeriums gefeuert, der gerade eine Untersuchung gegen Ressortchef Mike Pompeo gestartet hatte. Das Außenministerium bestätigte am späten Freitagabend (Ortszeit) die Entlassung von Generalinspekteur Steve Linick. Dieser habe als interner Ermittler eine Untersuchung gegen Pompeo eröffnet, erklärte der Vorsitzende des Außenausschusses des Repräsentantenhauses, Eliot Engel.
Mit Linicks Entlassung wolle Trump "einen seiner loyalsten Unterstützer" schützen, kritisierte Engel. Er machte keine Angaben dazu, um welche Vorwürfe gegen Pompeo es sich handeln könne.

Außenminister Mike Pompeo
Foto: Alex Wong/ Getty ImagesDas Nachrichtenportal Politico und der Sender CNN meldeten, der Republikaner Trump habe die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, über die Personalie informiert. Pelosi warf Trump daraufhin in einer Mitteilung vor, Linick dafür zu bestrafen, die Verfassung und die nationale Sicherheit zu schützen. Politico berichtete, Linick solle durch einen Vertrauten von Vizepräsident Mike Pence ersetzt werden.
Pelosi kritisierte, die mitten in der Nacht verkündete Entlassung passe in ein gefährliches Muster von Vergeltung gegen Beamte, die ihrer Kontrollaufsicht in Behörden nachkämen. Linick spielte laut CNN eine - verhältnismäßig kleine - Rolle im Amtsenthebungsverfahren gegen Trump. Das von den Demokraten dominierte Repräsentantenhaus hatte Trump unter anderem vorgeworfen, die ukrainische Regierung zu Ermittlungen gegen seinen demokratischen Rivalen Joe Biden gedrängt zu haben. Im Februar wurde Trump in dem Verfahren von der Mehrheit seiner Republikaner im US-Senat freigesprochen.
Im vergangenen Monat hatte Trump bereits den Generalinspekteur der Geheimdienste, Michael Atkinson, entlassen. Atkinson spielte eine zentrale Rolle dabei, die Ukraineaffäre ins Rollen zu bringen, die zu dem Amtsenthebungsverfahren führte. Nach Trumps Freispruch waren außerdem ein Ukraine-Experte des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, Oberstleutnant Alexander Vindman, und der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, von ihren Aufgaben entbunden worden. Beide hatten im Kongress gegen den Präsidenten ausgesagt, nachdem sie unter Strafandrohung vorgeladen worden waren.