Trumps Auftritt vor seiner Kernbasis auf der CPAC-Konferenz, der Jahrestagung der US-Konservativen. Auf diese Ankündigung hatten seine Fans gewartet:
Donald Trump, ehem. US-Präsident
»Mit eurer Hilfe werden wir das Repräsentantenhaus zurückerobern, wir werden den Senat gewinnen und dann wird ein republikanischer Präsident triumphal ins Weiße Haus zurückkehren. Und ich frage mich: Wer könnte das sein? Wer, wer, wer könnte das bloß sein?«
Christian Lammert, Politologe, FU Berlin
»Das war wieder so ein typischer Trump den wir da gesehen haben. Er lässt das alles so ein bisschen noch in der Schwebe. Will natürlich gemocht werden. Er will gefragt werden. Er will, dass man ihm zujubelt. Aber er hat doch gleichzeitig schon angekündigt, dass er einen Super-PAC gründet und Geld sammeln will und auch schon um Spenden gebeten hat in dieser Rede. Und das deutet dann doch darauf hin, dass er weiterhin eine gewichtige Rolle in der US-amerikanischen Politik und vor allem in der Republikanischen Partei spielen wird.«
Donald Trump, ehem. US-Präsident
»Wer weiß, vielleicht entscheide ich mich ja, sie ein drittes Mal zu besiegen.«
Deutlich machte Trump in seiner Rede, dass er allein die Herrschaft über die Republikanische Partei hat:
Donald Trump, ehem. US-Präsident
»Wir werden keine neue Partei gründen. Es wurde immer gesagt: ›er wird eine ganz neue Partei gründen.‹ Aber wir haben doch die Republikanische Partei. Sie wird sich vereinen und stärker als jemals zuvor werden. Ich gründe keine neue Partei. Das waren Fake News.«
Christian Lammert, Politologe, FU Berlin
»Wir sehen hier zumindest in der Ankündigung von Trump den Versuch, die Republikanische Partei vollständig in eine Trump-Partei umzuwandeln. Und das ist die Strategie, die hier jetzt in diesem sehr, sehr konservativen Segment auf der CPAC-Tagung angekündigt worden ist.«
Donald Trump, ehem. US-Präsident
»Deshalb wächst die Partei so stark – und sie ändert sich auch. Es wird eine Partei der Liebe werden. Schaut euch draußen um: Da ist einfach so viel Liebe zu spüren, die Flaggen!«
Christian Lammert, Politologe, FU Berlin
»Das ist das große Problem der Republikanischen Partei, die momentan nicht weiß, wie stark die Trump-Anhänger wirklich sind, wie viele von diesen 74 Millionen, die ihn ja im letzten Jahr im November gewählt haben, wirklich primär Trump-Anhänger sind und wie viele eigentlich traditionelle Republikaner sind, die republikanisch gewählt haben auch, weil Trump da ist – aber vielleicht trotzdem Trump auch da war. Man hat auf dieser Tagung Umfragen gemacht: Wer kann der nächste Kandidat sein? Da lag Trump bei guten 63 Prozent. Aber das ist auch nicht überragend für so ein konservatives Forum. Also ich glaube, er hätte sich gewünscht, er hätte da wieder 90 Prozent gekriegt.«
Trumps Hardcore-Fans sind allerdings nach wie vor gänzlich auf ihren Donald fixiert – was draußen vor dem Veranstaltungsort unschwer zu erkennen ist. Bei so viel Personenkult wird es jeder Nachfolger schwer haben – sogar mit Unterstützung des selbst ernannten Königsmachers:
Donald Trump, ehem. US-Präsident
»Jetzt mehr denn je brauchen wir starke Republikaner mit einem Rückgrat aus Stahl. Wir können niemanden gebrauchen, der mit mehr Leidenschaft seine amerikanischen Mitbürger verurteilt, als sich den Demokraten, den Medien und den radikalen Sozialisten zu widersetzen. Deshalb kündige ich an, dass ich aktiv dafür sorgen werde, dass starke, knallharte und kluge Republikaner gewählt werden.«
Christian Lammert, Politologe, FU Berlin
»Trump ist ein Mensch, der auf Loyalität setzt. Und wer nicht loyal ihm gegenüber ist, der gehört gleich zu den Feinden. Und das hat er in dieser Rede auch wieder ganz deutlich gemacht.«
Zuletzt erinnert der Ex-Präsident vor seinem Publikum noch an die Republikaner, die ihm die Unterstützung verweigerten. Es ist, als würde er eine Abschussliste vortragen:
Donald Trump, ehem. US-Präsident
«Mitt Romney, little Ben Sasse, Richard Burr, Bill Cassidy, Susan Collins, Lisa Murkowski, Pat Toomey. Und im Repräsentantenhaus: Tom Rice aus South Carolina, Adam Kinzinger, Dan Newhouse, Anthony Gonzalez, noch so einer. Fred Upton, Jaime Herrera Beutler, Peter Meijer, John Katko, David Valadao. Und natürlich die Kriegstreiberin Liz Cheney.«
Christian Lammert, Politologe, FU Berlin
»Jetzt liegt es auch daran, wie das Partei-Establishment, also die alten Parteieneliten darauf reagieren, ob man jetzt eventuell auch einen Bruch riskiert und eine Gegenposition einnimmt oder ob man versucht, diese ganzen Spannungen und Unterschiede in den Vorstellungen zu überkitten und versuchen, die Republikanische Partei mit aller Gewalt zusammenzuhalten.«