»Ein kompletter Betrug« Trump gibt erstes TV-Interview seit der Niederlage

In einem fast einstündigen Interview mit Fox News hat US-Präsident Trump seine unbewiesenen Wahlbetrugsvorwürfe erneuert. An einen Sieg vor dem Obersten Gerichtshof glaubt er aber nicht mehr.
Scheidender US-Präsident Donald Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus (am 23. November)

Scheidender US-Präsident Donald Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus (am 23. November)

Foto: MANDEL NGAN / AFP

In seinem ersten Fernsehinterview seit der US-Wahl hat der amtierende Präsident Donald Trump seine unbewiesenen Behauptungen zu angeblichem Wahlbetrug wiederholt. Die Abstimmung vom 3. November sei »ein kompletter Betrug« gewesen, sagte Trump am Sonntag in einem telefonischen Interview mit dem Nachrichtensender Fox News. Trump erneuerte in dem fast einstündigen Gespräch seine Behauptungen, wonach viele Tote abgestimmt hätten und es wegen der Zunahme der Briefwahl zu »massivem Betrug« gekommen sei.

Gleichzeitig äußerte er Zweifel an der Rechtsstrategie seiner Anwälte. »Das Problem ist, dass es schwierig ist, es vor den Obersten Gerichtshof zu schaffen«, sagte Trump. Dennoch werde er das Ergebnis der Wahl, die von dem demokratischen Kandidaten Joe Biden gewonnen wurde, weiter anfechten: »Meine Meinung dazu wird sich innerhalb von sechs Monaten nicht ändern.«

Auf die Frage der konservativen Fox-News-Moderatorin Maria Bartiromo, ob es für ihn trotz der Niederlagen vor Gericht noch einen Weg zum Sieg gebe, sagte Trump: »Ich hoffe es.«

Weitere Niederlagen vor Gericht

Trump hat bislang keine belastbaren Beweise für den angeblichen Wahlbetrug vorgelegt, von dem er seit Wochen spricht. US-Gerichte haben zahlreiche Klagen abgeschmettert, mit denen er und seine republikanischen Verbündeten das Wahlergebnis anfechten wollten.

Am Freitag hatte ein Bundesrichter, der einst von Trump nominiert worden war, im Bundesstaat Pennsylvania eine wichtige Klage als unbegründet abgewiesen. US-Behörden und die Wahlleiter in den Bundesstaaten haben die Abstimmung als sicher und erfolgreich bewertet. Es sind keine größeren Betrugsfälle bekannt.

rai/dpa/Reuters
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