Kurz vor Ende der Amtszeit Trump ließ sich heimlich gegen Corona impfen

Nach seiner Covid-19-Erkrankung prahlte Donald Trump mit seiner Immunität. Auf eine Impfung gegen das Coronavirus wollte der Ex-US-Präsident aber offenbar nicht verzichten.
Donald Trump erhielt bereits im Januar eine Corona-Vakzine (Archivfoto)

Donald Trump erhielt bereits im Januar eine Corona-Vakzine (Archivfoto)

Foto: OCTAVIO JONES / REUTERS

Das Vertrauen in die eigene Immunität war offenbar doch nicht so groß wie zunächst öffentlich behauptet: Der frühere US-Präsident Donald Trump hat sich kurz vor Ende seiner Amtszeit noch gegen das Coronavirus impfen lassen. Trump und seine Ehefrau Melania seien im Januar im Weißen Haus geimpft worden, berichtete unter anderem die »Washington Post«  unter Berufung auf Trumps Büro.

Trump hatte sich im vergangenen Oktober mit dem Coronavirus angesteckt und nach seiner Genesung wiederholt gesagt, er halte sich für »immun«. Außerdem könne er das Virus nicht weitergeben, behauptete Trump. Ob das stimmt, ist vollkommen unklar.

Dass es mit seiner Immunität womöglich doch nicht so weit her sein könnte, schien Trump bereits Mitte Dezember klarzuwerden. Damals sagte die ehemalige Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, Trump sei offen für eine Impfung und wolle die Amerikaner auch dazu ermuntern. Pläne für eine Impfung Trumps gebe es aber nicht, sagte McEnany.

Am Sonntag rief Trump bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seinem Abgang aus dem Weißen Haus alle US-Bürger auf, sich impfen zu lassen. Experten warnen, die Impfskepsis in Teilen der Bevölkerung – auch bei vielen Trump-Anhängern – drohe den Kampf gegen die Pandemie zu erschweren.

Trumps Nachfolger Joe Biden hatte sich bereits im Dezember, einen Monat vor seinem Amtsantritt, öffentlich impfen lassen, um für Vertrauen in die neuen Vakzinen zu werben. Auch Trumps damaliger Vizepräsident Mike Pence ließ sich vor laufenden Kameras eine Impfung verabreichen.

In den USA sind schon mehr als 514.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, die mit Abstand höchste Zahl weltweit. Inzwischen haben in dem Land bereits rund 50 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. Das entspricht 15 Prozent der Bevölkerung.

fek/dpa

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