Nach Sturm auf das Kapitol New York City will Verträge mit Trump Organization kündigen

New Yorks Bürgermeister de Blasio sieht Donald Trump angesichts des Sturms auf das Kapitol in »kriminelle Aktivitäten« verwickelt. Das soll Folgen für die Geschäftsbeziehungen der Stadt zu Trumps Firmen haben.
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio: Trump für »unverzeihliche Handlungen« in Washington verantwortlich

New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio: Trump für »unverzeihliche Handlungen« in Washington verantwortlich

Foto: PETER FOLEY/EPA-EFE/Shutterstock

Der gewaltsame Aufstand seiner Anhänger in Washington vor einer Woche bringt Donald Trump nicht nur politisch zunehmend in Bedrängnis. Seine Heimatstadt New York City will nun auch die Geschäftsbeziehungen zur Trump Organization beenden, dem Firmenimperium des scheidenden Präsidenten.

»Die Verträge machen sehr deutlich, dass wir das Recht haben, den Vertrag zu kündigen, wenn ein Unternehmen, die Führung eines Unternehmens, in kriminelle Aktivitäten verwickelt ist«, sagte Bürgermeister Bill de Blasio dem TV-Sender MSNBC. »Die Aufstachelung eines Aufstands gegen die Regierung der Vereinigten Staaten stellt eindeutig eine kriminelle Aktivität dar.« Seine Stadt solle in keiner Weise mit diesen »unverzeihlichen Handlungen« in Verbindung gebracht werden, sagte der Demokrat.

Die Trump Organization besteht aus einem Geflecht von Hunderten Betrieben. Sie hat auch Verträge mit New York City zum Betrieb eines Karussells, zweier Eislaufflächen und eines Golfplatzes abgeschlossen. Nach Angaben de Blasios bringen die Attraktionen Trumps Unternehmen jährlich 17 Millionen Dollar (etwa 14 Millionen Euro) ein.

Trump war mit Immobiliengeschäften in seiner Heimatstadt New York bekannt geworden. In weiten Teilen der Stadt wird der scheidende US-Präsident aber schon lange verschmäht. Auch die Deutsche Bank distanzierte sich nach einem Bericht jüngst von Trump und will offenbar keine neuen Geschäfte mit ihm machen.

New York hatte eine Überprüfung der Verträge angekündigt, nachdem ein von Trump angestachelter Mob am 6. Januar das Kapitol in Washington gestürmt hatte . Dabei starben fünf Menschen. Die Demokraten wollen Trump wegen der »Anstiftung zum Aufruhr« vorzeitig seines Amtes entheben und haben das zweite Impeachment-Verfahren gegen ihn gestartet.

Am Mittwochabend deutscher Zeit soll das Repräsentantenhaus darüber abstimmen, eine endgültige Entscheidung fällt aber erst im Senat (wie das Verfahren genau abläuft, lesen Sie hier).

mes/dpa
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