Nach Afghanistan und Irak Trump ordnet Abzug eines Großteils der US-Truppen aus Somalia an

US-Präsident Donald Trump
Foto: Evan Vucci / APDer abgewählte US-Präsident Donald Trump hat den Abzug von nahezu allen US-Truppen aus Somalia befohlen. Bis Anfang 2021 solle ein Großteil der dort stationierten Soldatinnen und Soldaten das ostafrikanische Land verlassen, teilte das Pentagon mit. Zahlen zur aktuellen und künftigen Truppenstärke machte das Verteidigungsministerium nicht. Nach Angaben von US-Medien sind derzeit um die 700 US-Soldaten in Somalia stationiert.
Einige Soldatinnen und Soldaten könnten im Zuge der Entscheidung zwar in Länder außerhalb von Ostafrika verlegt werden, erklärte das Pentagon. Die übrigen sollen jedoch künftig in Nachbarländern Somalias stationiert sein, um den Druck auf gewalttätige extremistische Organisationen aufrechtzuerhalten. Die USA zögen sich nicht aus Afrika zurück, betonte das Pentagon.
Trump ging Anfang November als Verlierer der Präsidentenwahl gegen den Demokraten Joe Biden hervor. In seinen verbleibenden Wochen ordnet der abgewählte Präsident den Einsatz von US-Soldaten im Ausland neu, dem er kritisch gegenübersteht. Mitte November hatte er angekündigt, bis zum 15. Januar die Zahl der Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan und im Irak auf jeweils etwa 2500 zu reduzieren. Umgesetzt würde der Teilabzug damit unmittelbar vor der geplanten Amtseinführung Bidens am 20. Januar.
Der Abzugsbefehl aus Somalia kommt eine Woche nach einem historischen Truppenbesuch des geschäftsführenden Pentagon-Chefs Christopher Miller, der erst seit wenigen Wochen im Amt ist. Anlässlich des US-Feiertags Thanksgiving reiste er nach Mogadischu. Noch nie zuvor hatte ein US-Verteidigungsminister das Land am Horn von Afrika besucht.
Einem Bericht des »Wall Street Journal« zufolge sollen Soldaten von Somalia nach Kenia und Dschibuti verlegt werden. »Die USA werden weiterhin in der Lage sein, gezielte Antiterroreinsätze in Somalia durchzuführen«, erklärte das Pentagon. Zudem könnten weiterhin Hinweise auf Bedrohungen der USA gesammelt werden.