Medienbericht War Trump jahrzehntelang auf dem Radar des KGB?

Der frühere Präsident Donald Trump war schon in den Siebzigern auf dem Schirm des KGB
Foto: Carlos Barria / REUTERSEin Ex-Major des KGB, Juri Schwez, hat dem »Guardian« bestätigt, dass der frühere amerikanische Präsident Donald Trump seit 40 Jahren für den KGB als ein potenziell gewinnbringender Kontakt gegolten habe. In seinem neuen Buch »American Kompromat« beschreibt Journalist Craig Unger die Beziehung zwischen Trump und dem KGB in den Siebziger- und Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Eine Quelle ist Schwez, mit dem auch der »Guardian « gesprochen hat.
Laut »Guardian« wurde Trump 1977 von dem tschechischen Geheimdienst in Kooperation mit dem KGB ausgespäht. In seinem Buch beschreibt Unger demnach, wie Trump im Jahr 1980 200 Fernseher für sein erstes großes Bauprojekt, das Grand Hyatt in New York City, von dem sowjetischen Emigranten Semyon Kislin gekauft habe. Dieser sei ein Informant des KGB gewesen. Kislin hat das zurückgewiesen.
Trump fand schon 1987, die USA zahle zu viel für die Verteidigung von Verbündeten
1987 besuchte Trump mit seiner ersten Frau Ivana unter anderem Moskau. Dort sei ihm von KGB-Agenten geschmeichelt worden. »Für den KGB war es eine Charme-Offensive«, sagte Schwez dem »Guardian«. Der KGB habe den Eindruck gehabt, Trump sei intellektuell und psychologisch »extrem anfällig« für Schmeicheleien. Das habe der KGB ausgenutzt. »Sie taten, als seien sie extrem beeindruckt von seiner Persönlichkeit«, sagte Schwez, der inzwischen die amerikanische Staatsbürgerschaft hat und in Virginia lebt.
Nachdem Trump in die USA zurückgekehrt war, überlegte er, als Präsidentschaftskandidat anzutreten. Er veröffentlichte 1987 eine ganzseitige Anzeige in der »New York Times«, in der er unter anderem kritisierte, dass die USA zu viel für die Verteidigung seiner Verbündeten ausgebe. In Moskau feierte man laut Schwez Trumps Aussagen.
Auch Trumps Wahl zum Präsidenten der USA sei demnach in Moskau mit Freude begrüßt worden. Anfang 2017 waren die amerikanischen Geheimdienste und das FBI in einem Bericht zu dem Schluss gekommen, dass der russische Präsident Wladimir Putin 2016 eine »gegen die US-Präsidentschaftswahl gerichtete Einflusskampagne« befohlen hatte. Diese habe das Vertrauen der US-Bürger in den demokratischen Prozess schwächen, Trump helfen und seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton schaden sollen. Moskau streitet jede Einmischung ab.