Rassismus und antiasiatische Hetze Trump wegen »China-Virus« auf 23 Millionen Dollar verklagt

Donald Trump soll sich wegen Hetze und Hass gegen asiatischstämmige US-Amerikaner verantworten
Foto: Peter Foley/ dpaDer frühere US-Präsident Donald Trump muss sich vielleicht bald für seine umstrittene Rhetorik während der Coronapandemie verantworten. Die chinesisch-amerikanische Bürgerrechtsgruppe »Chinese Americans Civil Rights Coalition« (CACRC) hat den Ex-Präsidenten verklagt, weil er das Coronavirus Sars-CoV-2, das die Infektion Covid-19 auslöst, wiederholt als »China-Virus« bezeichnet hatte.
Die Bürgerrechtsgruppe reichte am Donnerstag beim Bundesgericht in New York Beschwerde ein. Trump habe die Bezeichnung »China-Virus« und ähnlich rassistische Beleidigungen wiederholt genutzt, obwohl die Herkunft des Coronavirus immer noch nicht abschließend geklärt sei. Trumps habe dieses »extreme und empörende Verhalten« während der gesamten Pandemie wiederholt. Gleichzeitig habe er sich nicht darum gekümmert, dass »chinesische Amerikaner unter emotionaler Belastung leiden«, heißt es laut US-amerikanischen Medienberichten in der Klage.
»Worte haben Konsequenzen, insbesondere von Personen in mächtigen und einflussreichen Positionen«, heißt es in der Beschwerde. Außerdem wiederhole Trump die diffamierenden Bezeichnungen absichtlich, um sich politisch zu profilieren, heißt es weiter – und zwar auf Kosten der asiatisch-stämmigen Minderheit.
Für jeden Betroffenen ein Dollar Schadensersatz
Die Bürgerorganisation CACRC fordert, dass jeder asiatisch-stämmige US-Amerikaner sowie von den pazifischen Inseln stammende US-Bürger als Entschuldigung einen US-Dollar erhalte. Insgesamt wären das 22,9 Millionen Dollar.
Mit dem Geld wollen die Kläger ein Museum über die Geschichte der asiatisch-amerikanischen US-Bürger und pazifischen Inselbewohner und ihre Rolle als Einwanderer für die USA errichten.
Die Coronavirus-Pandemie hat zu einem Anstieg der Gewalt gegen asiatischstämmige Amerikaner geführt. Im März gingen erstmals Tausende Menschen in den USA gegen antiasiatische Hetze auf die Straße. Zuvor war es im US-Bundesstaat Georgia zu einem tödlichen Angriff auf acht Menschen gekommen – darunter vor allem Frauen mit asiatischen Wurzeln.
Der US-Kongress hat in der vergangenen Woche ein Gesetz zur effektiveren Bekämpfung von Hassverbrechen gegen asiatischstämmige Menschen in den Vereinigten Staaten verabschiedet. Damit soll unter anderem eine schnellere Überprüfung von Hassverbrechen durch das Justizministerium gewährleistet werden.
Laut US-Medienberichten nannte ein leitender Berater von Trump die Klage »idiotisch« und »verrückt«. Die Anklageschrift sei ein »kompletter Witz« und werde nie einen Gerichtsaal von innen sehen.